Warum muss ich so wenig pinkeln?

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Wenig Urin kann auf eine eingeschränkte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) mit verminderter Urinproduktion hindeuten. Auch ein Abflussstau im Harntrakt kann trotz normaler Urinproduktion zu geringer Ausscheidung führen. Ärztliche Abklärung ist ratsam.

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Warum pinkle ich so wenig? Mögliche Ursachen und wann Sie zum Arzt sollten.

Ein reduziertes Urinvolumen, medizinisch Oligurie genannt, kann ein Warnsignal des Körpers sein und sollte nicht ignoriert werden. Während kurzfristige Schwankungen in der Urinmenge normal sind, kann anhaltend wenig Urin auf ein zugrundeliegendes gesundheitliches Problem hindeuten. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Ursachen und gibt Hinweise, wann ein Arztbesuch ratsam ist.

Die Menge des ausgeschiedenen Urins hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Flüssigkeitsaufnahme, körperliche Aktivität, Umgebungstemperatur und bestimmte Medikamente. Doch hinter einer anhaltend geringen Urinproduktion können sich ernsthaftere Probleme verbergen.

Mögliche Ursachen für Oligurie:

  • Dehydration (Flüssigkeitsmangel): Die häufigste Ursache für wenig Urin. Der Körper versucht, bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr Wasser zu sparen, was zu einer konzentrierten und geringen Urinmenge führt.
  • Nierenfunktionsstörungen: Die Nieren spielen eine zentrale Rolle bei der Regulation des Flüssigkeitshaushaltes. Eine eingeschränkte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) kann zu einer deutlich reduzierten Urinproduktion führen. Dies ist ein ernstzunehmendes Problem, das einer ärztlichen Abklärung bedarf.
  • Harnwegsinfekte: Entzündungen im Harntrakt können die Harnwege verengen oder blockieren und so den Urinfluss behindern. Neben wenig Urin können auch Schmerzen beim Wasserlassen, Brennen und häufiger Harndrang auftreten.
  • Harnsteine: Steine in den Harnwegen können den Abfluss des Urins blockieren und zu starken Schmerzen, kolikartigen Beschwerden und reduzierter Urinmenge führen.
  • Vergrößerte Prostata (bei Männern): Eine vergrößerte Prostata kann auf die Harnröhre drücken und den Urinfluss erschweren, was zu einer verminderten Urinmenge und Schwierigkeiten beim Wasserlassen führen kann.
  • Herzinsuffizienz: Das Herz pumpt das Blut durch den Körper, inklusive der Nieren. Bei einer Herzschwäche kann die Durchblutung der Nieren beeinträchtigt sein, was zu einer verminderten Urinproduktion führen kann.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Diuretika (entwässernde Medikamente) in niedriger Dosierung oder einige blutdrucksenkende Medikamente, können die Urinmenge beeinflussen.
  • Schock: Ein Schockzustand, ausgelöst durch verschiedene Ursachen wie schwere Verletzungen, Infektionen oder Allergien, kann zu einem drastischen Abfall des Blutdrucks und einer verminderten Durchblutung der Nieren führen, was wiederum zu Oligurie führt.

Wann zum Arzt?

Wenn die geringe Urinmenge über einen längeren Zeitraum anhält oder von weiteren Symptomen begleitet wird, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Besonders alarmierend sind:

  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Blut im Urin
  • Fieber
  • Schwellungen in den Beinen oder Füßen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Verwirrtheit oder Benommenheit

Der Arzt kann die Ursache der Oligurie durch eine körperliche Untersuchung, Urin- und Bluttests sowie gegebenenfalls weitere bildgebende Verfahren abklären und eine geeignete Behandlung einleiten. Ignorieren Sie anhaltende Veränderungen Ihrer Urinmenge nicht, denn sie können ein Hinweis auf ernsthafte Erkrankungen sein. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für Ihre Gesundheit.