Warum läuft mir morgens immer die Nase?

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Nach nächtlicher Ruhe schwellen die Nasenschleimhäute an, was zu verstopfter Nase und verstärktem Sekretfluss führt. Dieser Morgen-Effekt ist typisch für allergische Reaktionen, insbesondere bei Hausstauballergie. Ein Niesreiz kann die Beschwerden zusätzlich begleiten.

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Der morgendliche Nasenlauf: Kein Grund zur Panik, aber ein Hinweis

Der morgendliche Nasenlauf – ein Phänomen, das viele kennen: Nach einer erholsamen Nacht wacht man mit einer verstopften Nase und einem unangenehmen Sekretfluss auf. Während manche dies als harmlose Morgenroutine abtun, kann es ein Hinweis auf verschiedene Ursachen sein, die im Detail betrachtet werden sollten. Die einfache Erklärung, nämlich das Anschwellen der Nasenschleimhäute über Nacht, greift zu kurz. Sie beschreibt zwar einen Aspekt, aber nicht die dahinterliegenden Mechanismen.

Der nächtliche Anstieg der Schleimproduktion ist physiologisch bedingt. Im Schlaf verlangsamen sich die Körperfunktionen, die normalerweise den Abtransport von Schleim unterstützen. Dies führt zu einer vermehrten Ansammlung und einem erhöhten Gefühl der Verstopfung am Morgen. Dieser Effekt ist bei Gesunden verstärkt wahrnehmbar, da tagsüber der Schleim durch Bewegung und veränderte Körperhaltung leichter abtransportiert wird.

Allergien, insbesondere die Hausstaubmilbenallergie, spielen eine entscheidende Rolle. Während des Schlafs sind wir stundenlang mit den Allergenen in Kontakt, die sich in Betten, Kissen und Matratzen befinden. Die kontinuierliche Exposition führt zu einer verstärkten Entzündungsreaktion der Nasenschleimhaut, die sich in Form von Schwellungen, vermehrtem Sekret und einem verstärkten Niesreiz bemerkbar macht. Auch andere Allergien, wie Pollen- oder Tierhaarallergien, können den Morgen-Nasenlauf verstärken, abhängig von der jeweiligen Pollensaison oder dem Kontakt mit den Allergenen.

Aber nicht nur Allergien sind verantwortlich. Eine chronische Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis) kann ebenfalls zu einem morgendlichen Nasenlauf führen. Diese Entzündung ist nicht immer allergisch bedingt, sondern kann auch durch Infektionen, Reizstoffe wie Tabakrauch oder trockene Luft ausgelöst werden. Auch anatomische Besonderheiten der Nase, wie beispielsweise eine verkrümmte Nasenscheidewand, können die Luftströmung behindern und zu einer vermehrten Schleimbildung führen.

Ein weiterer Faktor ist die Raumluft. Eine trockene Raumluft begünstigt die Austrocknung der Nasenschleimhaut, was zu Irritationen und vermehrter Schleimproduktion führen kann. Im Gegensatz dazu kann zu feuchte Luft die Vermehrung von Schimmelpilzen fördern, ebenfalls ein Auslöser für Nasenentzündungen.

Was kann man tun?

Ein morgendlicher Nasenlauf ist nicht immer ein Grund zur Besorgnis, aber es lohnt sich, die möglichen Ursachen zu untersuchen. Eine Verbesserung der Raumluftfeuchtigkeit, das regelmässige Lüften und das Vermeiden von Allergenen (z.B. durch spezielle Bezüge für Matratzen und Kissen) können helfen. Bei hartnäckigen Beschwerden oder verbunden mit weiteren Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen oder starkem Druckgefühl im Gesicht, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die genaue Ursache abklären zu lassen. Dieser kann dann eine gezielte Therapie, etwa mit Nasensprays oder Antihistaminika, empfehlen.

Dieser Artikel soll informieren und keine medizinische Beratung ersetzen. Bei anhaltenden Beschwerden ist immer ein Arztbesuch ratsam.