Warum hat man im Wasser keine Periode?
Mythos oder Wahrheit: Warum die Periode im Wasser manchmal zu verschwinden scheint
Viele Frauen kennen das Phänomen: Man geht schwimmen und plötzlich scheint die Menstruation für eine Weile zu pausieren. Sofort kursieren Fragen und Spekulationen. Verschwindet die Periode wirklich im Wasser? Und wenn ja, warum?
Die einfache Antwort lautet: Nein, die Periode verschwindet nicht wirklich. Das Gefühl, dass die Blutung aussetzt oder zumindest schwächer wird, ist aber durchaus real und basiert auf einer Kombination verschiedener Faktoren, die im Zusammenspiel auftreten.
Der Wasserdruck spielt eine entscheidende Rolle:
Einer der Hauptgründe für die vermeintliche Pause ist der Wasserdruck. Wenn man sich im Wasser befindet, übt der Umgebungsdruck einen Gegendruck auf den Körper aus, auch auf die Blutgefäße. Dieser Druck kann dazu führen, dass sich die Blutgefäße im Bereich der Vagina und Gebärmutter leicht verengen. Dadurch wird der Blutfluss reduziert und die Menstruationsblutung erscheint schwächer oder hört sogar kurzzeitig auf.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Gebärmutterschleimhaut weiterhin abgebaut wird. Das Blut wird lediglich weniger stark ausgestoßen. Sobald man aus dem Wasser steigt und der Wasserdruck nachlässt, normalisiert sich der Blutfluss in der Regel wieder und die Blutung setzt sich fort.
Entspannung und hormonelle Einflüsse:
Ein weiterer Faktor ist die Entspannung, die viele Frauen beim Schwimmen empfinden. Stress und Anspannung können sich negativ auf den Menstruationszyklus auswirken und die Blutung verstärken. Das Gefühl der Schwerelosigkeit im Wasser und die körperliche Betätigung können hingegen entspannend wirken und so indirekt zu einer leichteren Blutung beitragen.
Es ist zwar richtig, dass hormonelle Aktivität die Menstruation steuert, die Aussage, dass das kalte Wasser diese Aktivität verringert, ist jedoch irreführend. Der Körper versucht, seine Kerntemperatur konstant zu halten. Auch wenn das Wasser kühl ist, reguliert der Körper die Temperatur und die Hormonproduktion wird nicht signifikant beeinträchtigt.
Hygiene und Tampons:
Manchmal ist auch die Verwendung von Tampons oder Menstruationstassen im Wasser ein Faktor. Diese Produkte saugen das Menstruationsblut auf und verhindern, dass es austritt. Dadurch kann der Eindruck entstehen, dass die Periode aufgehört hat, obwohl sie eigentlich nur zurückgehalten wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
- Die Periode verschwindet nicht im Wasser, sondern die Blutung wird durch den Wasserdruck und Entspannung vorübergehend verringert.
- Die Gebärmutterschleimhaut wird weiterhin abgebaut, das Blut wird lediglich weniger stark ausgestoßen.
- Die Verwendung von Tampons oder Menstruationstassen kann den Eindruck verstärken, dass die Periode aufgehört hat.
- Das kalte Wasser hat keinen direkten Einfluss auf die hormonelle Aktivität.
Wichtiger Hinweis:
Wenn die Periode im Wasser stark und unregelmäßig ausbleibt oder mit starken Schmerzen einhergeht, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche Ursachen abzuklären. Dies gilt besonders, wenn auch außerhalb des Wassers Unregelmäßigkeiten im Zyklus auftreten.
Schwimmen ist eine gesunde und angenehme Aktivität, auch während der Menstruation. Mit den richtigen Hygieneprodukten und dem Wissen um die natürlichen Mechanismen des Körpers kann man diese Zeit des Monats unbeschwert genießen.
#Frauen#Periode#Wasser:Kommentar zur Antwort:
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