Warum fühle ich mich bei Hitze schlecht?

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Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit fordern den Körper heraus. Starkes Schwitzen zur Kühlung und eine reduzierte Kreislauffunktion zur Wärmeminimierung führen zu Blutdruckabfall und einem Gefühl der Erschöpfung. Die körpereigene Regulation gerät aus dem Gleichgewicht, was zu Unwohlsein führt.

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Warum Hitze uns so zusetzt: Ein Blick auf die Mechanismen des Körpers

Die Sommerzeit ist für viele Menschen eine Zeit der Freude: lange Tage, Urlaub, Aktivitäten im Freien. Doch für nicht wenige birgt sie auch eine Kehrseite: Unwohlsein, Erschöpfung und das Gefühl, sich einfach nur noch nach Abkühlung zu sehnen. Aber warum fühlen wir uns eigentlich so schlecht, wenn die Temperaturen steigen? Die Antwort liegt in den komplexen Mechanismen, mit denen unser Körper versucht, seine Kerntemperatur konstant zu halten.

Der Kampf um die Thermoregulation

Unser Körper ist wie eine hochentwickelte Maschine, die am besten in einem relativ engen Temperaturbereich funktioniert. Bei einer Kerntemperatur von etwa 37 Grad Celsius laufen Stoffwechselprozesse optimal ab. Steigen die Außentemperaturen, gerät dieses empfindliche Gleichgewicht ins Wanken. Der Körper muss nun Schwerstarbeit leisten, um die Überhitzung zu verhindern.

Die wichtigsten Waffen des Körpers gegen die Hitze:

  • Schwitzen: Das Schwitzen ist die wohl bekannteste Kühlmethode des Körpers. Durch die Verdunstung des Schweißes auf der Haut wird Wärme abgeführt. Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto schwieriger ist dieser Prozess, da die Verdunstung behindert wird.
  • Vasodilatation: Um Wärme abzugeben, weiten sich die Blutgefäße in der Haut. Dadurch kann mehr Blut an die Oberfläche fließen und Wärme an die Umgebung abgegeben werden.
  • Veränderte Kreislauffunktion: Um die Wärmeabgabe zu optimieren, wird Blut von den inneren Organen in die Peripherie (Haut) umgeleitet.

Die Folgen der Überanstrengung

Diese Kühlmechanismen sind zwar effektiv, fordern aber auch ihren Tribut:

  • Blutdruckabfall: Die Weitung der Blutgefäße und die Umverteilung des Blutes können zu einem Blutdruckabfall führen. Dies äußert sich in Schwindel, Müdigkeit und sogar Ohnmacht.
  • Flüssigkeitsverlust: Durch das Schwitzen verliert der Körper nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium. Dieser Elektrolytverlust kann Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen und Erschöpfung verursachen.
  • Kreislaufbelastung: Die ständige Anpassung des Kreislaufsystems an die Hitze kann insbesondere für ältere Menschen oder Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine erhebliche Belastung darstellen.
  • Erschöpfung und Müdigkeit: Der Körper verbraucht viel Energie, um seine Temperatur zu regulieren. Dies führt zu einem Gefühl der Erschöpfung und Müdigkeit.

Warum die Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielt

Wie bereits erwähnt, spielt die Luftfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle. Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto gesättigter ist die Luft bereits mit Wasser. Dadurch kann der Schweiß schlechter verdunsten, und der Kühlungseffekt ist geringer. Dies führt dazu, dass der Körper noch härter arbeiten muss, um seine Temperatur zu regulieren, was das Unwohlsein verstärkt.

Was kann man tun?

Glücklicherweise gibt es einiges, was man tun kann, um sich bei Hitze besser zu fühlen:

  • Ausreichend trinken: Trinken Sie regelmäßig Wasser oder elektrolythaltige Getränke, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
  • Körperliche Anstrengung vermeiden: Vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten während der heißesten Tageszeit.
  • Kühle Kleidung tragen: Tragen Sie lockere, helle Kleidung, die die Wärme reflektiert.
  • Kühle Orte aufsuchen: Verbringen Sie möglichst viel Zeit an kühlen Orten, z.B. in klimatisierten Räumen oder im Schatten.
  • Kühle Bäder oder Duschen: Kühle Bäder oder Duschen können helfen, die Körpertemperatur zu senken.
  • Auf Ernährung achten: Vermeiden Sie schwere Mahlzeiten und alkoholische Getränke, da diese den Körper zusätzlich belasten.

Fazit

Sich bei Hitze schlecht zu fühlen ist ein ganz normaler Prozess, der durch die Anstrengungen des Körpers zur Aufrechterhaltung seiner Kerntemperatur verursacht wird. Indem man die Mechanismen der Thermoregulation versteht und die oben genannten Tipps befolgt, kann man die Belastung des Körpers minimieren und die Sommerzeit besser genießen. Sollten die Beschwerden jedoch schwerwiegend sein, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

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