Wann sollte man den Blutdruck abends Messen?

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Der nächtliche Blutdruck: Wann und warum Sie ihn messen sollten

Blutdruckmessungen sind ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Sie geben Aufschluss über die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems und können helfen, Risiken für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Während die morgendliche Messung weit verbreitet ist, stellt sich die Frage: Wann ist der beste Zeitpunkt, um den Blutdruck abends zu messen, und warum ist diese Messung so wichtig?

Der natürliche Rhythmus des Blutdrucks

Unser Blutdruck folgt einem natürlichen Tagesrhythmus, auch zirkadianer Rhythmus genannt. Normalerweise ist er morgens nach dem Aufwachen am höchsten, sinkt im Laufe des Tages und erreicht in der Nacht seinen Tiefpunkt. Dieser nächtliche Blutdruckabfall, auch “Dipping” genannt, ist ein Zeichen für ein gesundes Herz-Kreislauf-System.

Warum die Abendmessung aufschlussreich ist

Die abendliche Blutdruckmessung kann wichtige Informationen liefern, die bei der morgendlichen Messung möglicherweise nicht erfasst werden:

• Erkennung von fehlendem “Dipping”: Bei manchen Menschen sinkt der Blutdruck nachts nicht ausreichend ab (“Non-Dipping”). Dies kann ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Die abendliche Messung hilft, dieses Phänomen zu erkennen.
• Maskierte Hypertonie: Einige Menschen haben in der Arztpraxis normale Blutdruckwerte, während sie zu Hause, insbesondere abends, erhöhte Werte aufweisen. Dies wird als maskierte Hypertonie bezeichnet und kann nur durch regelmäßige Messungen außerhalb der Praxis aufgedeckt werden.
• Beurteilung der Medikamentenwirkung: Wenn Sie blutdrucksenkende Medikamente einnehmen, kann die abendliche Messung helfen, die Wirksamkeit der Medikamente über den gesamten Tag zu beurteilen. Sie können feststellen, ob die Medikamente den Blutdruck auch in den Abendstunden ausreichend senken.

Der ideale Zeitpunkt für die Abendmessung

Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung für den idealen Zeitpunkt der Abendmessung, da dieser von Ihren individuellen Gewohnheiten und Ihrem Tagesablauf abhängt. Hier sind jedoch einige Richtlinien:

• Vor dem Schlafengehen: Messen Sie Ihren Blutdruck idealerweise kurz bevor Sie zu Bett gehen, nachdem Sie sich entspannt und zur Ruhe gekommen sind.
• Nach dem Abendessen: Achten Sie darauf, dass die Messung mindestens eine Stunde nach dem Abendessen erfolgt, um den Einfluss der Verdauung auf den Blutdruck zu minimieren.
• Vermeiden Sie Störfaktoren: Vermeiden Sie vor der Messung Aktivitäten, die den Blutdruck erhöhen können, wie z. B. Sport, Koffeinkonsum oder Rauchen.
• Konstanz: Versuchen Sie, die Messung jeden Abend etwa zur gleichen Zeit durchzuführen, um vergleichbare Werte zu erhalten.

Wie Sie richtig messen

Unabhängig davon, ob Sie morgens oder abends messen, sollten Sie folgende Punkte beachten:

• Ruhe: Messen Sie Ihren Blutdruck in Ruhe, nachdem Sie mindestens 5 Minuten gesessen haben.
• Korrekte Haltung: Sitzen Sie aufrecht mit dem Rücken angelehnt, die Füße flach auf dem Boden und den Arm auf Herzhöhe.
• Geeignete Manschette: Verwenden Sie eine Blutdruckmanschette in der richtigen Größe.
• Mehrere Messungen: Führen Sie zwei bis drei Messungen im Abstand von ein bis zwei Minuten durch und notieren Sie den Durchschnittswert.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Regelmäßige Blutdruckmessungen zu Hause sind eine wertvolle Ergänzung zur ärztlichen Untersuchung. Besprechen Sie Ihre Messwerte mit Ihrem Arzt, insbesondere wenn:

• Sie regelmäßig erhöhte Blutdruckwerte feststellen (über 135/85 mmHg zu Hause).
• Ihr Blutdruck nachts nicht ausreichend abfällt.
• Sie Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Brustschmerzen haben.

Fazit

Die abendliche Blutdruckmessung ist ein wertvolles Instrument, um ein umfassenderes Bild Ihrer Herz-Kreislauf-Gesundheit zu erhalten. Durch die Berücksichtigung des natürlichen Tagesrhythmus des Blutdrucks und die Einhaltung der richtigen Messtechnik können Sie wichtige Informationen gewinnen, die Ihnen und Ihrem Arzt helfen, fundierte Entscheidungen über Ihre Behandlung zu treffen.

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