Wann sollte ein Kleinkind aufhören, mit den Händen zu essen?

Wann die Fingerfertigkeit am Tisch Platz machen darf: Kleinkinder und der Umgang mit Besteck

Mit etwa 18 Monaten beginnt für viele Eltern und ihre Kleinen ein neuer, spannender Abschnitt am Esstisch: Die Entdeckung von Löffel und Gabel. Vorbei die Zeit, in der genüsslich mit den Händen gematscht und gegrabscht wurde – zumindest theoretisch. Denn der Weg vom beherzten Zupacken zum zielstrebigen Aufspiessen ist mit kleinen Stolpersteinen gepflastert.

Tatsächlich gleicht der erste Kontakt mit dem eigenen Kinderbesteck oft eher einem mutigen Experimentieren als einem akkuraten Essen. Brei landet auf der Nase statt im Mund und die Gabel wird zum Trommelstock umfunktioniert. Doch keine Sorge: Diese Phase ist völlig normal und sogar wichtig!

Denn durch das spielerische Ausprobieren und Nachahmen der Eltern erlernen Kinder den Umgang mit Besteck. Dabei ist Geduld der wichtigste Ratgeber: Anstatt die Kleinen zu drängen oder gar zu schimpfen, sollten Eltern die ersten, noch ungelenken Versuche positiv bestärken.

Jedes gelungene Aufspiessen, jeder Brei-Klecks, der den Weg zum Mund findet, ist ein Grund zur Freude und verdient ein Lob. So wird das Essenlernen mit Löffel und Gabel zu einem positiven Erlebnis und die Kleinen entwickeln ganz von selbst den Ehrgeiz, ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern.

Natürlich bedeutet dies nicht, dass die Fingerfertigkeit am Tisch ab sofort tabu ist. Gerade bei festeren Speisen, wie beispielsweise Gemüsesticks oder Brotstückchen, ist das Essen mit den Händen weiterhin erlaubt und sogar gewünscht. Denn die Kombination aus beidem – dem spielerischen Entdecken mit den Händen und dem zielgerichteten Üben mit dem Besteck – ebnet den Weg zu einem selbstständigen und genussvollen Essverhalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es gibt keinen fixen Zeitpunkt, an dem Kleinkinder vollständig aufhören sollten, mit den Händen zu essen. Vielmehr geht es darum, den natürlichen Lernprozess individuell zu begleiten, die Freude am Essen zu fördern und mit Geduld und positiver Verstärkung den Umgang mit Besteck spielerisch zu erlernen.