Wann ist Herzrasen ein Notfall?

4 Sicht

Unmittelbare ärztliche Hilfe ist nötig, wenn zu starkem Herzrasen Symptome wie Atembeschwerden, Schwindel oder Übelkeit hinzukommen. Bis zum Eintreffen des Notarztes sollten die Vitalfunktionen des Betroffenen kontinuierlich beobachtet und dokumentiert werden. Zeit ist in solchen Fällen entscheidend.

Kommentar 0 mag

Herzrasen: Wann ist es ein echter Notfall?

Herzrasen, medizinisch als Tachykardie bezeichnet, beschreibt ein subjektiv als zu schnell empfundenes Herzklopfen. Während gelegentliches Herzrasen, etwa nach körperlicher Anstrengung oder Stress, meist harmlos ist, kann es in bestimmten Situationen ein ernstzunehmendes Zeichen für eine lebensbedrohliche Erkrankung sein und sofortige medizinische Hilfe erfordern. Die Unterscheidung zwischen harmlosem und gefährlichem Herzrasen ist entscheidend und oft nicht einfach für den Laien zu treffen.

Wann ist Eile geboten? Diese Symptome deuten auf einen Notfall hin:

Ein schnelles Herzrasen allein ist nicht immer ein Grund zur Panik. Es wird jedoch dringend ein Notarzt gerufen, wenn das Herzrasen von folgenden Symptomen begleitet wird:

  • Atemnot: Schwierigkeiten beim Atmen, Kurzatmigkeit oder ein Gefühl der Atemnot sind ein klares Warnsignal. Sie deuten auf eine mögliche Beeinträchtigung der Herzleistung hin, die lebensbedrohlich sein kann.
  • Schwindel oder Ohnmacht: Ein Schwindelgefühl oder der Verlust des Bewusstseins (Synkope) zeigen eine unzureichende Durchblutung des Gehirns an, verursacht durch das unregelmäßige Herzschlagen. Dies ist ein dringender Notfall.
  • Brustschmerzen oder Druckgefühl: Brustschmerzen, ein Engegefühl oder Druck auf der Brust, die sich auf den linken Arm, den Kiefer oder den Rücken ausbreiten können, deuten auf eine mögliche Herzinfarkt hin. Dies erfordert sofortige ärztliche Hilfe.
  • Übelkeit und Erbrechen: Intensive Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit Herzrasen können auf eine ernsthafte Herzrhythmusstörung hindeuten.
  • plötzlicher, stark beschleunigter Herzschlag: Ein plötzlicher Beginn eines extrem schnellen Herzschlags, der nicht durch körperliche Aktivität oder Stress erklärbar ist, sollte ärztlich abgeklärt werden.
  • Bewusstseinstrübung oder Verwirrtheit: Eine verminderte Reaktionsfähigkeit oder Verwirrtheit kann ein Anzeichen für eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Gehirns sein.

Zusätzliche Risikofaktoren:

Bestehen bereits bekannte Herzerkrankungen, wie z.B. Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit oder Vorhofflimmern, ist das Risiko, dass Herzrasen einen Notfall darstellt, deutlich erhöht. Auch Patienten mit bekannten Herzrhythmusstörungen sollten bei Auftreten von Herzrasen umgehend ärztlichen Rat suchen.

Erste Hilfe bis zum Eintreffen des Notarztes:

Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Ruhe bewahren: Sowohl der Betroffene als auch die anwesenden Personen sollten ruhig bleiben, um Panik zu vermeiden.
  • Vitalfunktionen überwachen: Atmung, Puls und Bewusstseinszustand sollten kontinuierlich kontrolliert werden. Diese Beobachtungen sollten, soweit möglich, dokumentiert werden (Zeitpunkt, Pulsfrequenz, Atmung, Bewusstseinszustand).
  • Locker sitzende Kleidung lockern: Enge Kleidung kann die Atmung beeinträchtigen.
  • Hochlagern des Oberkörpers: Dies kann die Atmung erleichtern.
  • KEINE Medikamente ohne ärztlichen Rat einnehmen: Die Einnahme von Medikamenten ohne ärztliche Anweisung kann gefährlich sein und die Situation verschlimmern.

Fazit:

Herzrasen kann harmlos sein, aber es kann auch ein lebensbedrohliches Symptom sein. Die oben genannten Symptome sollten immer als dringender Notfall betrachtet und umgehend durch einen Notruf (112) an den Rettungsdienst gemeldet werden. Zeit ist in solchen Fällen entscheidend. Nur ein Arzt kann die Ursache des Herzrasens feststellen und die richtige Behandlung einleiten.