Wann ist die Körpertemperatur zu kalt?

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Eine gefährliche Unterkühlung liegt vor, wenn die Körperkerntemperatur unter 35°C fällt. Dies wird in der Regel von medizinischem Fachpersonal mit einem rektal eingeführten, elektronischen Thermometer gemessen. Solch niedrige Temperaturen beeinträchtigen lebenswichtige Körperfunktionen und erfordern sofortige medizinische Intervention, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

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Wann ist die Körpertemperatur zu kalt? – Ein kritischer Blick auf Unterkühlung

Die menschliche Körpertemperatur schwankt im Laufe des Tages leicht, doch ein Abfall unter einen bestimmten Wert signalisiert Gefahr: Unterkühlung. Während ein leichtes Frieren bei niedriger Außentemperatur normal ist, stellt eine signifikante Abkühlung des Körperkerns eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Aber wann genau wird es gefährlich? Die pauschale Aussage “zu kalt” ist zu ungenau. Eine differenzierte Betrachtung ist entscheidend, um rechtzeitig zu reagieren.

Die medizinische Definition einer gefährlichen Unterkühlung liegt bei einer Körperkerntemperatur unter 35°C. Diese Temperatur wird üblicherweise rektal, also im Enddarm, mit einem elektronischen Thermometer gemessen, da dies die genaueste Methode zur Bestimmung der Körperkerntemperatur ist. Axilläre (Achsel-) oder orale Messungen sind weniger präzise und können bei Unterkühlung zu Fehlinterpretationen führen.

Die Folgen einer Unterkühlung sind vielfältig und hängen vom Ausmaß des Temperaturverlusts ab. Schon bei einer leichten Unterkühlung (32-35°C) können Symptome wie starkes Frieren, Zittern, Verwirrtheit, Muskelsteifheit und verlangsamte Reaktionen auftreten. Im weiteren Verlauf (28-32°C) kommt es zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Koordinationsfähigkeit, Bewusstseinsstörungen, Verlust der Feinmotorik und einem verlangsamten Herzschlag. Unter 28°C drohen Herzrhythmusstörungen, Kreislaufversagen und letztendlich der Tod.

Wichtig ist zu betonen, dass die Symptome nicht immer eindeutig sind. Besonders bei älteren Menschen, Kleinkindern und Personen mit Vorerkrankungen kann die Unterkühlung schleichend verlaufen, und die typischen Anzeichen wie starkes Frieren können fehlen. Deshalb ist es wichtig, Risikogruppen besonders im Auge zu behalten, vor allem bei Kälteperioden.

Wann sollte man ärztliche Hilfe rufen?

Es gibt keine feste Grenze, ab der man unbedingt einen Arzt rufen muss. Jeder deutliche Abfall der Körpertemperatur, insbesondere in Verbindung mit den oben genannten Symptomen, sollte ernst genommen werden. Besonders kritisch ist ein Zustand, in dem die Person nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu wärmen oder Hilfe zu holen. Zögern Sie nicht, den Notarzt zu rufen, wenn Sie den Verdacht auf eine Unterkühlung haben.

Prävention ist besser als Therapie: Achten Sie auf angemessene Kleidung bei Kälte, vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum (Alkohol erweitert die Blutgefäße und führt zu Wärmeverlust), und stellen Sie sicher, dass gefährdete Personen ausreichend warm und geschützt sind.

Dieser Artikel soll informieren und nicht als medizinischer Rat verstanden werden. Bei Verdacht auf eine Unterkühlung ist immer ein Arzt oder Notarzt aufzusuchen.

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