Soll man Wasser trinken bei Übelkeit?

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Bei Übelkeit hilft es oft, Flüssigkeit langsam und in kleinen Schlucken zu sich zu nehmen, um ein Völlegefühl zu vermeiden. Stilles Wasser, verdünnte Saftschorlen oder beruhigende Kräutertees wie Pfefferminz, Kamille oder Fenchel können lindernd wirken. Vermeiden Sie große Mengen auf einmal, da dies die Übelkeit verstärken kann.

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Übelkeit und Flüssigkeitszufuhr: Trinken ja – aber richtig!

Übelkeit ist ein unangenehmes Gefühl, das viele Ursachen haben kann – von Magen-Darm-Infekten über Migräne bis hin zu Schwangerschaftsübelkeit. Ein häufiger Rat lautet: Viel trinken! Doch die Frage, ob und wie viel Flüssigkeit bei Übelkeit sinnvoll ist, ist komplexer als es scheint. Einfach drauflos trinken, kann die Situation sogar verschlimmern.

Der Schlüssel liegt im wie und was. Große Mengen Flüssigkeit auf einmal können den ohnehin schon gereizten Magen überfordern und die Übelkeit verstärken. Ein Völlegefühl verstärkt das Unwohlsein zusätzlich. Deshalb ist es ratsam, langsam und in kleinen Schlucken zu trinken.

Welche Getränke eignen sich?

  • Stilles Wasser: Die beste Wahl. Es ist neutral im Geschmack, reizt den Magen nicht und liefert die dringend benötigte Flüssigkeitszufuhr. Zimmertemperatur ist oft angenehmer als kaltes Wasser.

  • Verdünnte Saftschorlen: Ein wenig Saft kann den Durst besser stillen als pures Wasser und den Elektrolythaushalt unterstützen, besonders bei Erbrechen. Allerdings sollte der Saftanteil gering gehalten werden (maximal 1:4 mit Wasser verdünnen). Zitrone kann beruhigend wirken, während säurere Säfte die Übelkeit verschlimmern können.

  • Kräutertees: Beruhigende Teesorten wie Pfefferminz, Kamille oder Fenchel können krampflösend wirken und die Übelkeit lindern. Auf stark aromatisierte oder zuckerhaltige Tees sollte man jedoch verzichten. Wichtig ist, den Tee lauwarm zu trinken.

Getränke, die man meiden sollte:

  • Sekt, Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke: Die Kohlensäure kann Blähungen und Übelkeit verstärken. Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit und kann die Beschwerden verschlimmern.

  • Kaffee und schwarzer Tee: Diese Getränke sind diuretisch, fördern also die Wasserausscheidung und können den Flüssigkeitsverlust bei Erbrechen noch verstärken.

  • Säfte in hoher Konzentration: Stark konzentrierte Fruchtsäfte können den Magen reizen und die Übelkeit verschlimmern.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Anhaltendes Erbrechen, starke Dehydration (trockene Schleimhäute, Schwindel, niedriger Blutdruck) oder zusätzliche Symptome wie Fieber, starke Bauchschmerzen oder blutiger Durchfall erfordern unbedingt einen Arztbesuch. Die Flüssigkeitszufuhr allein reicht in diesen Fällen nicht aus.

Fazit:

Bei Übelkeit ist eine bewusste und maßvolle Flüssigkeitszufuhr wichtig. Kleine Schlucke stilles Wasser, verdünnte Saftschorlen oder beruhigende Kräutertees können helfen. Wichtig ist, auf den Körper zu hören und bei starken oder anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen. Die richtige Flüssigkeitszufuhr ist ein wichtiger Baustein zur Linderung der Übelkeit, aber kein Allheilmittel.