Soll man nachts den Blutdruck messen?

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Nächtliche Blutdruckmessungen sind wichtig, da der Blutdruck während des Schlafs variiert. Ein unentdeckt erhöhter Blutdruck in der Nacht, selbst bei normalen Tageswerten, kann langfristige Risiken bergen. Regelmäßige Kontrolle, idealerweise unter ärztlicher Anleitung, kann helfen, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln, um die Gesundheit langfristig zu schützen.

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Nachts messen: Warum die nächtliche Blutdruckkontrolle so wichtig ist

Der Blutdruck, ein scheinbar unscheinbarer Wert, ist ein entscheidender Indikator für unsere Herz-Kreislauf-Gesundheit. Wir kennen die Empfehlung, den Blutdruck regelmäßig zu messen, aber oft beschränkt sich diese Messung auf den Tag. Die Frage ist jedoch: Reicht das aus? Die Antwort ist ein klares Nein. Die nächtliche Blutdruckmessung gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sie entscheidende Informationen liefert, die eine reine Tagesmessung nicht erfasst.

Während des Tages schwankt unser Blutdruck – Stress, Aktivität und Ernährung beeinflussen die Werte. Nachts jedoch sollte der Blutdruck normalerweise sinken, ein Phänomen, das als „dipping“ bezeichnet wird. Gesunde Menschen erleben einen deutlichen Abfall des Blutdrucks während des Schlafs. Bleibt der Blutdruck jedoch hoch oder sinkt er nur unzureichend („non-dipping“ oder „reverse-dipping“), besteht ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Komplikationen.

Warum ist der nächtliche Blutdruck so relevant?

Ein hoher nächtlicher Blutdruck, auch bei normalem Tagesblutdruck, ist mit einem erhöhten Risiko für folgende Erkrankungen verbunden:

  • Herzinfarkt: Die Belastung des Herzens ist in der Nacht, bei bestehendem Bluthochdruck, besonders hoch.
  • Schlaganfall: Eine unzureichende Durchblutung des Gehirns durch hohen Blutdruck erhöht das Schlaganfallrisiko.
  • Herzinsuffizienz: Die ständige Belastung des Herzens durch hohen nächtlichen Blutdruck führt zu einer Überlastung und kann zu Herzinsuffizienz beitragen.
  • Nierenversagen: Hohe Blutdruckwerte belasten die Nieren dauerhaft und können zu Schädigungen führen.
  • Demenz: Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen nächtlichem Bluthochdruck und einem erhöhten Demenzrisiko hin.

Wie wird der nächtliche Blutdruck gemessen?

Die Messung erfolgt mithilfe eines automatischen Blutdruckmessgeräts mit Speicherfunktion, das über Nacht getragen wird. Diese Geräte sind in der Apotheke erhältlich. Wichtig ist jedoch, dass die Messung und die Interpretation der Ergebnisse idealerweise von einem Arzt oder einer medizinischen Fachkraft begleitet werden. Die Auswertung der Daten erfordert Expertise, da einzelne Messwerte wenig aussagekräftig sind und ein Gesamtbild über einen längeren Zeitraum betrachtet werden muss. Der Arzt kann basierend auf den Messergebnissen die Notwendigkeit einer Therapie beurteilen und die passende Medikation einstellen.

Fazit:

Die nächtliche Blutdruckmessung ist kein Ersatz für die regelmäßige Tagesmessung, sondern eine wertvolle Ergänzung. Sie ermöglicht eine umfassendere Beurteilung des kardiovaskulären Risikoprofils und trägt zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Bluthochdruck bei. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um zu besprechen, ob eine nächtliche Blutdruckmessung für Sie sinnvoll ist. Frühe Intervention kann langfristig Ihre Gesundheit und Lebensqualität deutlich verbessern. Vertrauen Sie nicht auf Selbstdiagnosen und lassen Sie sich von einem medizinischen Fachmann beraten.

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