Sind starke Blutdruckschwankungen im Tagesverlauf normal?
Der menschliche Blutdruck folgt einem natürlichen Rhythmus: Tiefpunkt in den frühen Morgenstunden, gefolgt von einem morgendlichen Anstieg und anschließendem Absinken im Vormittag. Diese physiologischen Schwankungen sind normal und spiegeln den wechselnden Energiebedarf des Körpers wider.
Starke Blutdruckschwankungen im Tagesverlauf: Normal oder besorgniserregend?
Der menschliche Körper ist ein komplexes System, dessen Funktionen, auch die Kreislauffunktion, einem natürlichen Rhythmus unterliegen. Der Blutdruck ist dabei keine Konstante, sondern schwankt im Tagesverlauf. Ein leichter Abfall in den frühen Morgenstunden, ein Anstieg am Morgen und ein erneutes Absinken im Laufe des Vormittags sind physiologisch bedingt und völlig normal. Diese Schwankungen spiegeln den wechselnden Bedarf des Organismus an Energie und Sauerstoff wider. Doch wann werden diese natürlichen Schwankungen zu einem Problem? Die Frage, ob starke Blutdruckschwankungen normal sind, lässt sich nicht pauschal beantworten.
Die natürliche Blutdruckregulation: Unser Körper verfügt über ein ausgeklügeltes System zur Blutdruckregulation. Hormone wie Adrenalin und Noradrenalin, das autonome Nervensystem und die Nieren spielen dabei eine entscheidende Rolle. Der morgendliche Blutdruckanstieg, oft als “Morgenhoch” bezeichnet, ist unter anderem auf die Ausschüttung von Stresshormonen zurückzuführen, die den Körper auf den Tag vorbereiten. Dieser Anstieg sollte jedoch moderat sein.
Wann werden Schwankungen bedenklich? Während moderate Schwankungen unbedenklich sind, können starke Blutdruckschwankungen, also beispielsweise ein Unterschied von über 20 mmHg systolisch oder 10 mmHg diastolisch zwischen den Messzeitpunkten, ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein. Hierzu gehören:
- Hypertonie (Bluthochdruck): Nicht nur ein dauerhaft erhöhter Blutdruck, sondern auch starke Schwankungen belasten das Herz-Kreislauf-System.
- Hypotonie (Bluthochdruck): Starke Blutdruckschwankungen können auch im Zusammenhang mit niedrigem Blutdruck auftreten und zu Schwindel, Ohnmacht oder anderen Beschwerden führen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler oder koronare Herzkrankheiten können zu unregelmäßigen Blutdruckschwankungen beitragen.
- Niereninsuffizienz: Die Nieren spielen eine wichtige Rolle bei der Blutdruckregulation. Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann zu starken Schwankungen führen.
- Endokrine Erkrankungen: Störungen der Schilddrüse oder der Nebennieren können den Blutdruck beeinflussen.
- Medikamenteneinnahme: Bestimmte Medikamente, wie z.B. blutdrucksenkende Mittel, können zu starken Schwankungen führen, wenn die Dosierung nicht optimal eingestellt ist.
- Stress und Schlafstörungen: Psychischer Stress und Schlafmangel können den Blutdruck erheblich beeinflussen und zu starken Schwankungen beitragen.
Abklärung durch den Arzt: Wenn Sie starke Blutdruckschwankungen bemerken, z.B. regelmäßig auftretende Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Herzrasen oder Atemnot, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Nur ein Arzt kann die Ursache der Schwankungen feststellen und eine geeignete Therapie einleiten. Eine regelmäßige Blutdruckmessung, idealerweise über 24 Stunden mittels Langzeitblutdruckmessung, liefert wertvolle Informationen zur Beurteilung der Blutdruckschwankungen.
Fazit: Leichte Blutdruckschwankungen im Tagesverlauf sind normal. Starke Schwankungen hingegen erfordern eine ärztliche Abklärung, um mögliche Grunderkrankungen auszuschließen und gegebenenfalls eine Therapie einzuleiten. Eigenbehandlung ist nicht ratsam. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Stressbewältigung kann jedoch dazu beitragen, den Blutdruck stabil zu halten.
#Blutdruck Schwankungen#Normaler Blutdruck#Tagesverlauf