Können Geschlechtskrankheiten im Blut nachgewiesen werden?

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Geschlechtskrankheiten lassen sich oft durch Bluttests erkennen. Statt des Erregers selbst, weisen diese Tests meist die Immunantwort des Körpers nach – wie bei HIV, Syphilis oder Hepatitis. Bei anderen Infektionen, wie Gonorrhö oder Chlamydien, sind Urinproben oder Abstriche aussagekräftiger, da hier der Erreger direkt nachweisbar ist.

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Können Geschlechtskrankheiten im Blut nachgewiesen werden?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht pauschal mit Ja oder Nein zu beantworten. Ob eine Geschlechtskrankheit über einen Bluttest nachgewiesen werden kann, hängt von der jeweiligen Infektion ab. Während einige Erreger direkt oder indirekt im Blut identifizierbar sind, sind für andere Untersuchungsmethoden wie Urinproben oder Abstriche aussagekräftiger.

Bluttests eignen sich besonders zum Nachweis von:

  • HIV (Humanes Immundefizienz-Virus): Hierbei wird nicht das Virus selbst, sondern die Antikörper gegen HIV im Blut nachgewiesen. Ein Antikörpertest kann frühestens einige Wochen nach der Infektion ein zuverlässiges Ergebnis liefern, da der Körper Zeit benötigt, um Antikörper zu bilden. Modernere Tests können auch virale Bestandteile (Antigene) direkt nachweisen und so eine frühere Diagnose ermöglichen.
  • Syphilis: Ähnlich wie bei HIV werden auch bei Syphilis Antikörper im Blut nachgewiesen. Es gibt verschiedene Testverfahren, die unterschiedliche Stadien der Infektion erkennen können.
  • Hepatitis B und C: Diese Virusinfektionen können zwar auch sexuell übertragen werden, sind aber nicht ausschließlich Geschlechtskrankheiten. Bluttests können sowohl Antikörper als auch virale Bestandteile nachweisen.

Für andere Geschlechtskrankheiten sind Bluttests weniger geeignet:

  • Gonorrhö (Tripper): Der Erreger der Gonorrhö, Neisseria gonorrhoeae, lässt sich in der Regel besser durch einen Abstrich aus dem betroffenen Bereich (z.B. Harnröhre, Gebärmutterhals) nachweisen. Auch eine Urinprobe kann verwendet werden.
  • Chlamydien: Ähnlich wie bei Gonorrhö ist ein Abstrich oder eine Urinprobe die bevorzugte Methode zum Nachweis von Chlamydien. Bluttests können zwar Antikörper gegen Chlamydien nachweisen, liefern aber keine Informationen über eine akute Infektion.
  • Herpes genitalis: Die Diagnose von Herpes genitalis erfolgt in der Regel durch einen Abstrich von den betroffenen Hautstellen. Ein Bluttest kann Antikörper gegen das Herpes-simplex-Virus nachweisen, gibt aber keinen Aufschluss über den Ort der Infektion.
  • Trichomonaden: Diese Infektion wird durch den Parasiten Trichomonas vaginalis verursacht und in der Regel durch eine mikroskopische Untersuchung eines Abstrichs oder einer Urinprobe diagnostiziert.

Fazit:

Bluttests spielen eine wichtige Rolle bei der Diagnose einiger Geschlechtskrankheiten, insbesondere HIV, Syphilis und Hepatitis. Für andere Infektionen sind Abstriche oder Urinproben aussagekräftiger. Welcher Test im individuellen Fall am besten geeignet ist, sollte immer mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Geschlechtskrankheiten ist entscheidend, um gesundheitliche Folgen zu vermeiden und eine weitere Verbreitung zu verhindern. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Infektion ärztlichen Rat einzuholen.

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