Kann man Vorhofflimmern tasten?

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Unregelmäßiger, schneller Herzschlag? Vorhofflimmern äußert sich oft durch einen deutlich spürbaren, unregelmäßigen Puls. Eine Selbstkontrolle am Handgelenk kann erste Hinweise liefern, erfordert aber zur Diagnose unbedingt ärztliche Abklärung. Vertrauen Sie auf professionelle Diagnostik.

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Vorhofflimmern tasten? Was Ihr Puls Ihnen verraten kann und wann Sie zum Arzt sollten

Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen. Viele Betroffene spüren es gar nicht, während andere unter deutlichen Symptomen leiden. Ein unregelmäßiger Herzschlag ist ein typisches Anzeichen, das sich möglicherweise auch selbst tasten lässt. Doch wie zuverlässig ist diese Methode und wann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen?

Kann man Vorhofflimmern tatsächlich tasten?

Ja, unter Umständen kann man Vorhofflimmern tasten. Der charakteristische unregelmäßige und oft schnelle Puls ist oft ein deutliches Signal. Normalerweise schlägt das Herz in einem regelmäßigen Rhythmus. Bei Vorhofflimmern feuern die elektrischen Impulse in den Vorhöfen des Herzens jedoch unkoordiniert, was zu einer chaotischen und unregelmäßigen Kontraktion führt. Diese Unregelmäßigkeit kann sich in einem ebenso unregelmäßigen Puls äußern.

Wie tastet man den Puls richtig?

Am einfachsten lässt sich der Puls am Handgelenk (Arteria radialis) oder am Hals (Arteria carotis) tasten. So geht es:

  • Handgelenk: Legen Sie Zeige- und Mittelfinger an die Innenseite des Handgelenks, etwa einen Daumenbreit unterhalb der Daumenbasis. Üben Sie leichten Druck aus, bis Sie den Puls spüren.
  • Hals: Legen Sie Zeige- und Mittelfinger seitlich an den Hals, direkt unterhalb des Kiefers. Üben Sie leichten Druck aus, bis Sie den Puls spüren. Achtung: Nicht gleichzeitig beide Halsschlagadern tasten!

Konzentrieren Sie sich auf den Rhythmus des Pulses. Ist er regelmäßig oder unregelmäßig? Zählen Sie die Anzahl der Schläge pro Minute, um die Herzfrequenz zu bestimmen.

Was, wenn der Puls unregelmäßig ist?

Ein unregelmäßiger Puls kann ein Hinweis auf Vorhofflimmern sein, muss es aber nicht. Auch andere Herzrhythmusstörungen oder Faktoren wie Stress, Aufregung oder Koffeinkonsum können zu Unregelmäßigkeiten führen.

Wichtiger Hinweis: Eine Selbstkontrolle des Pulses kann einen ersten Hinweis liefern, ersetzt aber keinesfalls eine ärztliche Diagnose!

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Unbedingt einen Arzt aufsuchen sollte man, wenn neben einem unregelmäßigen Puls folgende Symptome auftreten:

  • Herzrasen oder Herzstolpern
  • Atemnot
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Brustschmerzen
  • Schwäche oder Müdigkeit

Auch wenn Sie keine Beschwerden haben, aber einen unregelmäßigen Puls feststellen, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam.

Warum ist eine ärztliche Diagnose so wichtig?

Vorhofflimmern kann das Risiko für Schlaganfälle erhöhen, da sich im Herzen Blutgerinnsel bilden können, die ins Gehirn gelangen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung kann dieses Risiko deutlich reduzieren. Der Arzt kann durch ein EKG (Elektrokardiogramm) Vorhofflimmern sicher diagnostizieren und eine geeignete Therapie einleiten. Diese Therapie kann aus Medikamenten zur Rhythmuskontrolle, Blutverdünnern zur Schlaganfallprophylaxe oder einer Katheterablation zur Verödung der betroffenen Herzregionen bestehen.

Fazit:

Das Tasten des Pulses kann eine einfache Methode sein, um auf Unregelmäßigkeiten des Herzschlags aufmerksam zu werden. Ein unregelmäßiger Puls kann auf Vorhofflimmern hindeuten, aber auch andere Ursachen haben. Bei Verdacht auf Vorhofflimmern ist eine ärztliche Untersuchung unerlässlich, um eine sichere Diagnose zu stellen und eine geeignete Therapie zu beginnen. Vertrauen Sie nicht nur auf Ihre eigene Einschätzung, sondern suchen Sie professionelle Hilfe! Nur so können Sie Ihre Herzgesundheit optimal schützen.

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