Kann man stilles Wasser für Sauerstoffgerät nehmen?

Stilles Wasser im Sauerstoffgerät: Ja, aber mit wichtigen Einschränkungen!

Die Befeuchtung der Atemluft bei der Sauerstofftherapie ist entscheidend für die Vermeidung von Schleimhautreizungen und -austrocknung. Die Frage, ob man hierfür stilles Wasser verwenden kann, ist komplexer als ein einfaches Ja oder Nein. Die Antwort lautet: Prinzipiell ja, aber nur unter strengen Auflagen und mit klaren Einschränkungen gegenüber handelsüblichem, stillem Wasser aus Flaschen.

Der entscheidende Punkt ist die Wasserqualität. Während destilliertes Wasser zwar keimfrei ist, ist es aufgrund seines Mangels an Mineralien für die Schleimhäute oft ungeeignet und kann diese sogar zusätzlich reizen. Auch Leitungswasser sollte nicht direkt verwendet werden, da es potenziell Schadstoffe und Keime enthalten kann. Stilles Wasser aus Flaschen variiert stark in seiner Zusammensetzung und Reinheit. Es kann Rückstände von Mineralien, Spuren von Chemikalien aus der Plastikflasche oder gar mikrobielle Kontaminationen enthalten. Diese können bei der Inhalation zu Reizungen oder Infektionen der Atemwege führen.

Daher ist abgekochtes und abgekühltes Leitungswasser die beste und sicherste Wahl für die Befeuchtung eines Sauerstoffgeräts. Das Abkochen eliminiert effektiv die meisten Keime und Schadstoffe. Achten Sie darauf, das Wasser vollständig abzukühlen, bevor Sie es in den Befeuchter geben, um Verbrennungsgefahr zu vermeiden.

Stilles Wasser aus der Flasche kann unter folgenden strengen Bedingungen in Erwägung gezogen werden:

• Es muss sich um Wasser in Glasflaschen handeln: Plastikflaschen können Weichmacher enthalten, die in die Atemluft gelangen können.
• Die Wasserqualität muss garantiert sein: Achten Sie auf eine explizite Angabe von “medizinisch rein” oder vergleichbar hoher Reinheitsstufe auf dem Etikett. Eine solche Angabe ist jedoch bei handelsüblichem stillen Wasser selten.
• Das Wasser sollte vor der Verwendung nochmals abgekocht werden: Dies ist als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme empfehlenswert, um jegliche Kontamination auszuschließen.

Unabhängig von der gewählten Wasserquelle gilt:

• Regelmäßiger Wechsel des Wassers: Verhindert die Vermehrung von Keimen im Befeuchter. Die Häufigkeit hängt vom Gerätetyp und Herstellerangaben ab.
• Sorgfältige Reinigung des Befeuchters: Reinigen Sie den Befeuchter regelmäßig gemäß den Herstellerangaben, um die Bildung von Biofilmen zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Während theoretisch stilles Wasser verwendet werden könnte, ist abgekochtes und abgekühltes Leitungswasser die weitaus sicherere und empfehlenswertere Option für die Befeuchtung Ihres Sauerstoffgeräts. Im Zweifelsfall konsultieren Sie Ihren Arzt oder den medizinischen Fachhandel. Ihre Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen.