Kann man schlafen, während man auf dem Wasser schwimmt?

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Im Floating-Tank verschwimmen die Grenzen zwischen Wachsein und Schlaf. Obwohl ein tiefer Schlaf selten erreicht wird, ist ein Einnicken möglich. Oftmals verweilt das Gehirn jedoch im hypnagogen Zustand, einer Zwischenphase, in der sich Realität und Traum vermischen. Diese ungewohnte Umgebung kann zu entspannter Trance statt vollständiger Bewusstlosigkeit führen.

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Kann man beim Schwimmen im Wasser schlafen? – Die Grenzen des Schlafs im nassen Element

Die Vorstellung, friedlich auf dem Wasser zu schlummern, mag romantisch erscheinen, doch die Realität sieht anders aus. Schlafen im herkömmlichen Sinne, also ein Tiefschlaf mit vollständiger Bewusstlosigkeit, ist im Wasser ohne Hilfsmittel praktisch unmöglich. Unser Körper ist darauf ausgelegt, sich im Schlaf zu entspannen, was im Wasser unweigerlich zum Untergehen führt. Die Atmung wird flacher und unregelmäßiger, der Körper verliert an Muskelspannung und die natürliche Auftriebskraft reicht in der Regel nicht aus, um einen erwachsenen Menschen über Wasser zu halten.

Anders verhält es sich in einem Floating-Tank, auch Isolationstank oder Sensory Deprivation Tank genannt. Hier schwebt der Körper in einer hochkonzentrierten Salzlösung, die aufgrund ihres hohen spezifischen Gewichts müheloses Treiben ermöglicht. Die Umgebung ist nahezu reizfrei: Dunkelheit, Stille und eine konstante Wassertemperatur, die der Hauttemperatur entspricht, reduzieren die sensorischen Inputs auf ein Minimum. In diesem Zustand der sensorischen Deprivation verschwimmen die Grenzen zwischen Wachen und Schlafen.

Zwar kann es vorkommen, dass man im Floating-Tank kurzzeitig einnickt, ein echter Tiefschlaf ist jedoch eher selten. Vielmehr verweilt das Gehirn oft im hypnagogen Zustand, einem Übergangsbereich zwischen Wachsein und Schlaf. Hier verschmelzen Realität und Traum miteinander, es können lebhafte Bilder, Geräusche und Körperempfindungen auftreten. Manche beschreiben diesen Zustand als eine Art entspannte Trance, die ähnliche Effekte wie Meditation haben kann. Die ungewohnte Umgebung und die fehlenden äußeren Reize machen es schwer, die Kontrolle über den Bewusstseinszustand zu behalten und fördern dieses Schweben zwischen Wachen und Schlafen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Während Schlafen im offenen Wasser gefährlich und praktisch unmöglich ist, ermöglicht der Floating-Tank durch seine besonderen Bedingungen einen Zustand, der dem Schlaf nahekommt, jedoch eher als eine Form tiefer Entspannung und hypnagogen Dämmerzustands zu verstehen ist. Die Erfahrung im Floating-Tank ist daher weniger mit Schlafen, sondern vielmehr mit einem intensiven Erlebnis von Ruhe und sensorischer Isolation zu vergleichen.