Kann man eine Allergie im Blutbild erkennen?

23 Sicht

Allergien lassen sich oft durch eine Blutuntersuchung erkennen. Der Arzt sucht dabei nach spezifischen IgE-Antikörpern, deren erhöhte Konzentration auf eine allergische Reaktion hindeutet. Eine zusätzliche Blutuntersuchung kann die Diagnose erhärten und helfen, den Auslöser der Allergie präziser zu identifizieren.

Kommentar 0 mag

Kann man eine Allergie im Blutbild erkennen?

Ja, Allergien können häufig durch eine Blutuntersuchung erkannt werden. Dabei wird nicht die Allergie selbst direkt nachgewiesen, sondern die Reaktion des Körpers auf ein bestimmtes Allergen. Der Test misst die Konzentration spezifischer IgE-Antikörper im Blut. IgE steht für Immunglobulin E, eine Art von Antikörper, die vom Immunsystem produziert wird, wenn der Körper einem Allergen ausgesetzt ist. Ein erhöhter IgE-Wert gegen ein bestimmtes Allergen spricht für eine Sensibilisierung, also eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber diesem Stoff. Das bedeutet, dass der Körper das Allergen als „fremd“ und potentiell gefährlich einstuft und darauf mit einer Immunreaktion antwortet.

Wichtig ist jedoch, dass eine Sensibilisierung nicht automatisch eine Allergie bedeutet. Viele Menschen haben erhöhte IgE-Werte gegen bestimmte Allergene, ohne jemals Symptome einer Allergie zu entwickeln. Deshalb ist die Interpretation der Blutwerte durch einen erfahrenen Arzt entscheidend. Er berücksichtigt neben den IgE-Werten auch die Krankengeschichte des Patienten, die beschriebenen Symptome und gegebenenfalls weitere Untersuchungen.

Welche Arten von Bluttests gibt es zur Allergie-Diagnostik?

  • Spezifisches IgE (sIgE): Dieser Test misst die IgE-Antikörper gegen einzelne Allergene, z.B. Pollen, Tierhaare, Nahrungsmittel oder Hausstaubmilben. Es können einzelne Allergene oder auch umfassendere Allergieprofile getestet werden.
  • Gesamt-IgE: Dieser Test misst die Gesamtmenge an IgE-Antikörpern im Blut. Ein erhöhter Gesamt-IgE-Wert kann auf eine allergische Veranlagung hindeuten, ist aber alleine nicht aussagekräftig für eine spezifische Allergie.
  • Komponentendiagnostik: Diese neuere Methode kann helfen, Kreuzallergien zu identifizieren und die Allergie genauer einzugrenzen. Sie analysiert nicht nur das gesamte Allergen, sondern auch einzelne Komponenten davon.

Welche Vorteile hat eine Blutuntersuchung?

  • Relativ einfache und schnelle Durchführung: Die Blutentnahme ist ein Routineverfahren und die Ergebnisse liegen meist innerhalb weniger Tage vor.
  • Breites Spektrum an Allergenen testbar: Es können viele verschiedene Allergene gleichzeitig untersucht werden.
  • Unabhängig vom aktuellen Zustand: Die Blutuntersuchung kann auch durchgeführt werden, wenn gerade keine akuten Allergiesymptome bestehen oder wenn eine Hauttestung aufgrund von Hauterkrankungen oder Medikamenteneinnahme nicht möglich ist.

Welche Einschränkungen gibt es?

  • Kein Nachweis einer klinischen Allergie: Wie bereits erwähnt, bedeutet ein positiver IgE-Test nicht zwangsläufig, dass eine klinisch relevante Allergie vorliegt. Die Symptome müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Falsch positive oder falsch negative Ergebnisse: Wie bei jedem medizinischen Test sind auch bei der Allergie-Blutuntersuchung falsch positive oder falsch negative Ergebnisse möglich.
  • Kein Ersatz für andere diagnostische Verfahren: Die Blutuntersuchung ist ein wichtiger Bestandteil der Allergie-Diagnostik, ersetzt aber nicht die ausführliche Anamnese und gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie Hauttests oder Provokationstests.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Blutuntersuchung ein wertvolles Werkzeug zur Diagnose von Allergien ist. Sie liefert wichtige Hinweise auf eine mögliche Sensibilisierung, muss aber immer im Kontext der gesamten klinischen Situation interpretiert werden. Ein erfahrener Arzt kann anhand der Blutwerte, der Symptome und weiterer Untersuchungen die Diagnose stellen und eine geeignete Therapie einleiten.

#Allergie Test #Blut Test #Blutbild Allergie