Kann man auf Meerwasser allergisch reagieren?
Die vermeintliche Meeresallergie: Wenn das Meer juckt und kratzt
Sommer, Sonne, Strand und Meer – für viele die perfekte Vorstellung von Urlaub. Doch für manche Menschen kann der ersehnte Sprung ins kühle Nass zu einem unangenehmen Erlebnis werden. Juckreiz, Hautausschlag und Atembeschwerden trüben die Urlaubsfreude und lassen die Frage aufkommen: Kann man allergisch auf Meerwasser reagieren?
Die kurze Antwort lautet: Ja, aber… Eine echte Allergie gegen das Salzwasser selbst ist extrem selten. Viel häufiger sind allergische Reaktionen auf Substanzen, die im Meerwasser vorkommen. Das Meer ist schließlich ein komplexes Ökosystem, in dem unzählige Organismen leben und ihre Spuren hinterlassen. Diese Spuren können bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen.
Zu den häufigsten Auslösern einer sogenannten Meerwasserallergie gehören:
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Algen: Verschiedene Algenarten, insbesondere Blaualgen, können bei Kontakt Hautreizungen und allergische Reaktionen hervorrufen. Blaualgenblüten, die sich durch eine grünliche Verfärbung des Wassers bemerkbar machen, sollten unbedingt gemieden werden.
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Plankton: Diese mikroskopisch kleinen Organismen sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Meeresbewohner, können aber auch bei Menschen allergische Reaktionen auslösen. Insbesondere bestimmte Planktonarten, die Giftstoffe produzieren, können Hautreizungen und Atembeschwerden verursachen.
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Medusen und andere Nesseltiere: Der Kontakt mit Medusen oder deren Tentakeln kann zu schmerzhaften Verbrennungen und allergischen Reaktionen führen. Auch der Kontakt mit anderen Nesseltieren wie Feuerquallen oder Seeanemonen kann unangenehme Folgen haben.
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Fischschuppen und andere tierische Rückstände: Im Meerwasser befinden sich neben lebenden Tieren auch abgestorbene Organismen und deren Überreste, wie z.B. Fischschuppen. Proteine aus diesen Rückständen können bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen.
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Chemikalien und Schadstoffe: Leider ist auch das Meerwasser nicht immer frei von Verschmutzungen. Chemikalien, Pestizide oder Abwässer können ebenfalls Hautreizungen und allergische Reaktionen verursachen.
Die Symptome einer vermeintlichen Meerwasserallergie ähneln denen anderer Allergien und reichen von leichtem Juckreiz und Hautrötungen bis hin zu Atembeschwerden und im Extremfall sogar einem anaphylaktischen Schock. Häufig treten nach dem Baden im Meer folgende Symptome auf:
- Hautausschlag: Rötungen, Quaddeln, Bläschen
- Juckreiz: Starker Juckreiz an den betroffenen Hautstellen
- Atembeschwerden: Husten, Niesen, Atemnot
- Schwellungen: Angeschwollenes Gesicht, Lippen oder Augenlider
Bei Auftreten dieser Symptome sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Eine Selbstdiagnose ist nicht empfehlenswert. Der Arzt kann durch verschiedene Tests, wie z.B. einen Hauttest oder einen Bluttest, die spezifischen Allergene identifizieren.
Wichtig ist auch die Abgrenzung zu anderen Hauterkrankungen, die ähnliche Symptome hervorrufen können, wie z.B. Sonnenallergie oder Kontaktdermatitis. Auch eine Kreuzreaktivität mit anderen Allergenen, beispielsweise auf Hausstaubmilben oder Pollen, ist möglich.
Um allergische Reaktionen im Meer zu vermeiden, sollten Personen mit bekannter Sensibilität auf bestimmte Meerestiere oder Algenblüten entsprechende Gewässer meiden. Nach dem Baden im Meer empfiehlt es sich, die Haut gründlich mit Süßwasser abzuspülen. Bei bekannten Allergien sollten Betroffene immer ein Notfallset mit Antihistaminika und gegebenenfalls Kortisonpräparaten dabeihaben. Im Falle einer schweren allergischen Reaktion muss sofort ein Notarzt gerufen werden.
#Allergie#Meerwasser#ReaktionKommentar zur Antwort:
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