Ist man bei einem Herzstillstand sofort bewusstlos?

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Ein Herz-Kreislauf-Stillstand führt in der Regel zu sofortiger Bewusstlosigkeit. Der Betroffene atmet nicht mehr und es ist kein Puls tastbar. Schnelles Handeln ist lebenswichtig.

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Herzstillstand: Sofortige Bewusstlosigkeit – aber nicht immer!

Ein plötzlicher Herzstillstand wird oft mit unmittelbarer Bewusstlosigkeit assoziiert und das ist in den meisten Fällen auch zutreffend. Die dramatische Vorstellung des Zusammenbruchs, gefolgt von Atemstillstand und fehlenden Reaktionen, prägt das öffentliche Bild. Doch die Realität ist etwas nuancierter. Während ein Herz-Kreislauf-Stillstand in der Regel zu sofortiger Bewusstlosigkeit führt, gibt es Ausnahmen, die das schnelle Eingreifen von Ersthelfern noch dringlicher machen.

Die unmittelbare Bewusstlosigkeit resultiert aus dem plötzlichen Ausfall der Hirndurchblutung. Das Gehirn ist extrem empfindlich auf Sauerstoffmangel und benötigt eine konstante Versorgung. Ohne funktionierendes Herz, das den Blutkreislauf aufrechterhält, bricht die Sauerstoffversorgung innerhalb weniger Sekunden zusammen. Das führt zum Verlust des Bewusstseins, gefolgt von Atemstillstand und dem Aussetzen der Herzaktivität, die durch den Tastbefund an der Halsschlagader oder am Handgelenk bestätigt wird.

Aber wann ist die Bewusstlosigkeit nicht sofort?

Es gibt Situationen, in denen der Bewusstseinsverlust verzögert oder sogar ganz fehlen kann:

  • Vorhofflimmern mit sehr langsamer Herzfrequenz: Bei bestimmten Formen von Vorhofflimmern kann der Herzschlag zwar unregelmäßig sein, aber dennoch eine minimale Durchblutung des Gehirns gewährleisten. Ein plötzlicher Übergang in den Herzstillstand kann dann mit einer kurzen Phase von Schwindel oder Verwirrtheit einhergehen, bevor die Bewusstlosigkeit eintritt.

  • Schleichender Herzstillstand: Manchmal entwickelt sich ein Herzstillstand nicht abrupt, sondern schleichend über Stunden oder Minuten. In solchen Fällen kann es zu zunehmender Schwäche, Schwindel und Verwirrtheit kommen, bevor der Patient schließlich das Bewusstsein verliert. Diese Fälle sind jedoch eher selten.

  • Spezifische Herzerkrankungen: Je nach zugrunde liegender Herzerkrankung kann der Verlauf eines Herzstillstands variieren. Dies ist jedoch individuell sehr unterschiedlich und lässt sich nicht verallgemeinern.

Fazit:

Obwohl ein Herzstillstand in der Mehrzahl der Fälle mit einem unmittelbaren Bewusstseinsverlust einhergeht, sollten Ersthelfer sich nicht auf diese Annahme verlassen. Jeder Kreislaufstillstand erfordert sofortige Maßnahmen wie die Einleitung der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW). Zögern kann lebensbedrohlich sein. Die wichtigste Botschaft lautet: Bei Verdacht auf einen Herzstillstand – egal ob Bewusstlosigkeit vorliegt oder nicht – sofort den Notruf (112) wählen und mit der HLW beginnen. Jede Sekunde zählt! Die Ausbildung in Erster Hilfe ist daher unerlässlich und kann Leben retten.

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