Ist Leitungswasser für Luftbefeuchter geeignet?

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Leitungswasser in Luftbefeuchtern mag keine unmittelbare Gesundheitsgefahr darstellen, birgt jedoch Nachteile. Ultraschall- und Impeller-Geräte verteilen die im Wasser enthaltenen Mineralien effizient in der Raumluft. Diese Mineralienablagerungen können sich als weißer Staub auf Möbeln absetzen und potenziell die Atemwege reizen, insbesondere bei empfindlichen Personen.

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Leitungswasser im Luftbefeuchter: Fluch oder Segen?

Die trockene Heizungsluft im Winter treibt viele Menschen zur Anschaffung eines Luftbefeuchters. Die Frage, welches Wasser man verwenden sollte, stellt sich dabei häufig. Leitungswasser liegt nahe, ist aber tatsächlich die beste Wahl? Die kurze Antwort lautet: es kommt darauf an. Während Leitungswasser im ersten Moment praktikabel erscheint, birgt seine Verwendung einige entscheidende Nachteile.

Der scheinbare Vorteil – die einfache Verfügbarkeit – wird von mehreren Nachteilen überschattet. Der wichtigste Aspekt ist die Mineralienbelastung des Wassers. Leitungswasser enthält, je nach Region und Wasserhärte, unterschiedlich hohe Konzentrationen an Mineralien wie Kalk, Magnesium und Kalzium. Bei der Verwendung in Luftbefeuchtern, insbesondere solchen mit Ultraschall- oder Impeller-Technologie, wird dieses Wasser fein zerstäubt und gelangt als Aerosol in die Raumluft.

Die Folge: Ein feines, weißes Pulver, bestehend aus den im Wasser enthaltenen Mineralien, setzt sich auf Möbeln, Böden und anderen Oberflächen ab. Dies ist nicht nur unästhetisch, sondern kann auch die Atemwege reizen, besonders bei Personen mit Asthma, Allergien oder anderen Atemwegserkrankungen. Der feine Mineralstaub kann tief in die Lunge eindringen und dort zu Irritationen führen. Ein weiterer Aspekt ist die Bildung von Biofilmen im Wasserbehälter des Befeuchters. Diese mikrobiellen Beläge können, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt werden, unangenehme Gerüche und potenziell gesundheitsschädliche Sporen und Bakterien freisetzen.

Deshalb sollte man Leitungswasser nur dann in Erwägung ziehen, wenn man den Luftbefeuchter sehr häufig und gründlich reinigt – inklusive des Wasserbehälters. Eine regelmäßige Desinfektion des Behälters ist unabdingbar. Besser ist die Verwendung von destilliertem Wasser oder gefiltertem Wasser mit geringer Mineralstoffbelastung. Dieses minimiert die Ablagerungen und das Risiko von Atemwegsreizungen deutlich. Auch das Reinigen des Geräts wird vereinfacht.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Leitungswasser kann in Luftbefeuchtern verwendet werden, ist aber keine optimale Lösung. Die potenziellen Nachteile bezüglich der Mineralienablagerungen und der Bildung von Biofilmen überwiegen den Komfort der einfachen Verfügbarkeit. Die Investition in destilliertes oder gefiltertes Wasser schützt die Gesundheit und die Langlebigkeit des Geräts. Eine regelmäßige Reinigung des Luftbefeuchters ist in jedem Fall unerlässlich, unabhängig von der Wasserart.

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