Ist ein Melanoma in situ bösartig?

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Melanoma in situ, oft als früheste Form des Melanoms bekannt, manifestiert sich in vielen Fällen als Lentigo maligna. Diese Unterform macht einen beträchtlichen Anteil der in situ-Tumore aus. Problematisch ist, dass Lentigo maligna häufig erst erkannt wird, wenn sie bereits weiter fortgeschritten ist, was die Bedeutung frühzeitiger Hautuntersuchungen unterstreicht.

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Melanoma in situ: Bösartig, aber nicht metastasierend – ein komplexes Bild

Melanoma in situ, auch bekannt als in situ-Melanom oder lentigo maligna (wenn es sich auf der Haut als große, flache, pigmentierte Läsion präsentiert), stellt eine komplexe Herausforderung in der Dermatologie dar. Die Frage, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt, lässt sich mit einem klaren „Ja“ beantworten, erfordert aber eine differenzierte Betrachtung.

Im Gegensatz zu invasivem Melanom, das in tiefere Hautschichten eindringt und Metastasen bilden kann, befindet sich ein Melanoma in situ streng innerhalb der Epidermis, der obersten Hautschicht. Es hat also noch nicht die Basalmembran durchbrochen, die die Epidermis von der Dermis trennt. Diese begrenzte Ausbreitung ist der entscheidende Unterschied. Daher ist das in situ-Melanom zwar bösartig, da es die charakteristischen Merkmale einer neoplastischen Transformation aufweist (unregelmäßige Zellteilung, atypische Zellmorphologie), aber noch nicht metastasierend.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Melanoma in situ harmlos ist. Es besitzt ein erhebliches Potential zur Progression. Ohne Behandlung kann es in ein invasives Melanom übergehen, das dann in tiefer liegende Hautschichten wächst und sich auf andere Körperteile ausbreiten kann. Diese Transformation ist ein kritischer Aspekt und unterstreicht die Notwendigkeit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung.

Die Diagnose wird üblicherweise durch eine histologische Untersuchung einer Hautbiopsie gestellt. Dabei wird die Gewebeprobe mikroskopisch auf atypische Melanocyten (Hautpigmentzellen) untersucht, die typisch für ein Melanoma sind. Die Beurteilung der Tiefe des Tumors und seiner Ausdehnung ist entscheidend für die Einstufung und die Wahl der Therapie.

Besonders tückisch ist, wie im Eingangstext erwähnt, die Lentigo maligna-Variante. Ihre langsame, schleichende Entwicklung und die oft unspezifische klinische Präsentation führen dazu, dass sie häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Die große, flache Läsion ähnelt oft einer Altersfleck oder anderen gutartigen Veränderungen, was die Früherkennung erschwert. Regelmäßige Hautselbstuntersuchungen und professionelle Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen sind daher essentiell.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Melanoma in situ ist zwar bösartig, aber nicht metastasierend – ein Zustand, der jedoch jederzeit in ein invasives und potenziell lebensbedrohliches Melanom übergehen kann. Die frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung sind daher von entscheidender Bedeutung, um das Risiko einer Progression zu minimieren und die Prognose zu verbessern.