In welchen Altersgruppen treten besonders häufig Stürze auf?

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Besonders gefährdet sind Senioren über 65 Jahre, die in ihrem eigenen Haushalt leben: Etwa ein Drittel von ihnen stürzt jährlich. Bei über 90-Jährigen liegt die Sturzquote sogar bei über 50%. Heimbewohner sind zudem deutlich häufiger von Stürzen betroffen als Menschen, die zu Hause leben.
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Stürze: Altersgruppen und Risikofaktoren

Stürze sind ein weit verbreitetes Problem, das insbesondere ältere Menschen betrifft. Während Stürze in allen Altersgruppen vorkommen können, gibt es bestimmte Altersgruppen, in denen sie besonders häufig auftreten und schwere Folgen haben können. Ein genaues Verständnis der Risikofaktoren in verschiedenen Altersgruppen ist entscheidend für präventive Maßnahmen.

Senioren über 65: Die Hochrisikogruppe

Senioren über 65 Jahren stellen die größte Risikogruppe dar. Etwa ein Drittel von ihnen erfährt jährlich einen Sturz. Mit zunehmendem Alter verschlechtern sich oft körperliche Funktionen wie Gleichgewicht, Sehkraft und Reaktionsfähigkeit. Diese Faktoren erhöhen die Sturzanfälligkeit deutlich. Zusätzlich können chronische Krankheiten wie Osteoporose, Herz-Kreislauf-Probleme oder Parkinsons Krankheit das Sturzrisiko weiter verstärken. Besonders kritisch ist die Situation bei Menschen über 90 Jahren, bei denen die Sturzquote auf über 50% ansteigt. Hier sind die Folgen oft gravierender und die Genesung deutlich schwieriger.

Risiken im eigenen Haushalt

Ein entscheidender Faktor im Zusammenhang mit Stürzen im höheren Alter ist der Wohnsitz. Menschen, die in ihrem eigenen Haushalt leben, sind einem erhöhten Sturzrisiko ausgesetzt. Die familiäre Umgebung, obwohl vertraut, kann Gefahren bergen, die unbemerkt bleiben. Unterschätzte Hindernisse wie lose Teppiche, schlecht beleuchtete Bereiche, fehlende Haltegriffe oder Stufen ohne ausreichende Handläufe erhöhen die Sturzgefahr. Die Gefahr, sich im eigenen Zuhause zu verletzen, ist daher für ältere Menschen besonders hoch.

Heimbewohner – ein erhöhtes Risiko

Heimbewohner, wie z.B. in Pflegeheimen, sind ebenfalls deutlich häufiger von Stürzen betroffen als Menschen im eigenen Haushalt. Neben den altersbedingten Faktoren spielt hier die spezifische Umgebung und der Umgang mit möglichen Hilfsmitteln eine Rolle. Die erhöhte Abhängigkeit von anderen Personen und die komplexere Umgebung mit diversen medizinischen Geräten und Behandlungen können ebenfalls den Sturzrisiko erhöhen. Darüber hinaus können Schlafstörungen, Medikamentenkombinationen und eine ungünstige Einrichtung des Wohnbereichs zu einer erhöhten Sturzanfälligkeit beitragen.

Prävention in verschiedenen Altersgruppen

Um das Sturzrisiko zu minimieren, sollten in allen Altersgruppen präventive Maßnahmen ergriffen werden. Dies umfasst neben den oben genannten Faktoren wie verbesserte Beleuchtung, rutschfeste Böden und Haltegriffe auch die regelmäßige Bewegung und körperliche Fitness, die stützende Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts und die rechtzeitige Behandlung von bestehenden Krankheiten. Besonders bei Senioren sind regelmäßige Check-ups und Beratungen mit dem Hausarzt wichtig, um mögliche Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu beheben.