Bei welcher Krankheit tritt Gewichtsverlust auf?

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Ungewollter Gewichtsverlust kann ein Symptom verschiedener psychischer Erkrankungen sein. Depression steht hierbei oft im Vordergrund, aber auch Essstörungen, Angststörungen, Suchterkrankungen und Zwangsstörungen können dazu führen. Professionelle Hilfe ist ratsam.

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Unerklärlicher Gewichtsverlust: Mehr als nur eine Diät – Ein Überblick über mögliche Ursachen

Unerklärlicher Gewichtsverlust, also eine Abnahme des Körpergewichts ohne bewusste Diät oder gesteigerte körperliche Aktivität, ist ein ernstzunehmendes Symptom, das auf eine Vielzahl von Erkrankungen hinweisen kann. Während viele sofort an eine Stoffwechselstörung oder Krebs denken, ist es wichtig zu wissen, dass auch psychische Erkrankungen einen erheblichen Einfluss auf das Körpergewicht haben können. Dieser Artikel beleuchtet die Verbindung zwischen unerklärlichem Gewichtsverlust und psychischen Leiden.

Psychische Erkrankungen und ihr Einfluss auf das Gewicht:

Der Zusammenhang zwischen Psyche und Körper ist eng verwoben. Psychische Belastungen können sich auf den Appetit, den Stoffwechsel und das Essverhalten auswirken, was zu ungewolltem Gewichtsverlust führen kann. Im Folgenden einige Beispiele:

  • Depression: Eine der häufigsten Ursachen für ungewollten Gewichtsverlust ist die Depression. Verlust von Interesse und Freude, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen, die typisch für eine Depression sind, beeinflussen den Appetit erheblich. Betroffene vergessen oft zu essen oder haben einfach keinen Hunger mehr. Die daraus resultierende Unterversorgung des Körpers führt zu einem Abbau von Muskelmasse und Fettgewebe.

  • Essstörungen (Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Störung): Bei Essstörungen steht die Störung des Essverhaltens im Vordergrund. Anorexia nervosa zeichnet sich durch eine krankhafte Angst vor Gewichtszunahme und eine extrem eingeschränkte Nahrungsaufnahme aus. Bulimia nervosa hingegen ist gekennzeichnet durch Essattacken, gefolgt von Maßnahmen zur Gewichtskontrolle wie Erbrechen oder Abführmittelmissbrauch. Beide führen zu erheblichem Gewichtsverlust und gefährden die körperliche Gesundheit. Die Binge-Eating-Störung ist zwar nicht primär durch Gewichtsverlust gekennzeichnet, kann aber indirekt dazu beitragen, wenn die Betroffenen durch Scham und Schuldgefühle nach den Essattacken ihre Nahrungsaufnahme reduzieren.

  • Angststörungen: Chronische Angst und Sorgen können ebenfalls den Appetit beeinträchtigen. Die ständige Anspannung und die damit verbundenen körperlichen Symptome wie Magen-Darm-Beschwerden können den Appetit hemmen. Dies kann über einen längeren Zeitraum zu einem deutlichen Gewichtsverlust führen.

  • Suchterkrankungen: Der Konsum von Drogen wie beispielsweise Kokain oder Methamphetamin kann zu Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust führen. Der Fokus auf die Droge verdrängt oft elementare Bedürfnisse wie Essen.

  • Zwangsstörungen: Besonders Zwangsstörungen mit Essensbezug können zu einer veränderten Nahrungsaufnahme und somit zu Gewichtsverlust führen. Die Rituale und Zwänge rund um das Essen verhindern eine ausgewogene Ernährung.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine professionelle medizinische Beratung. Unerklärlicher Gewichtsverlust sollte immer von einem Arzt abgeklärt werden. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen Faktoren bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind essentiell für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Therapeuten, wenn Sie anhaltende Probleme mit Ihrem Gewicht oder psychische Beschwerden haben. Es gibt Hilfe!

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