Bei welcher Krankheit bekommt man Infusionen?

0 Sicht

Infusionstherapien sind essenziell, wenn der Körper Unterstützung in seiner Herz-Kreislauf-Funktion benötigt. Ein häufiger Grund ist akuter Flüssigkeitsmangel, etwa durch extreme Hitze oder anhaltenden Durchfall. Auch bei erheblichem Blutverlust, sei es nach Unfällen oder durch innere Blutungen, können Infusionen lebensrettend sein, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Kommentar 0 mag

Wenn der Körper schlappmacht: Bei welchen Krankheiten Infusionen helfen können

Infusionstherapien sind weit mehr als nur eine Notfallmaßnahme. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der modernen Medizin und werden bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt, um den Körper zu unterstützen, Vitalfunktionen aufrechtzuerhalten oder gezielt Medikamente zu verabreichen. Während die Gründe für eine Infusion vielfältig sind, zielen sie alle darauf ab, dem Körper das zu geben, was er gerade dringend benötigt.

Der Klassiker: Flüssigkeitsmangel und Kreislaufprobleme

Wie bereits erwähnt, sind Infusionen ein Eckpfeiler in der Behandlung von Flüssigkeitsmangel, auch Dehydration genannt. Dieser kann durch verschiedene Ursachen entstehen:

  • Extreme Hitze: Bei hohen Temperaturen verliert der Körper durch Schwitzen große Mengen an Flüssigkeit. Wenn dieser Verlust nicht durch ausreichendes Trinken ausgeglichen wird, kann es zu Dehydration kommen.
  • Erbrechen und Durchfall: Gerade bei Magen-Darm-Infekten oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa verliert der Körper schnell wichtige Flüssigkeit und Elektrolyte.
  • Starke Blutungen: Ob nach einem Unfall, einer Operation oder durch innere Blutungen, ein erheblicher Blutverlust kann zu einem Volumenmangel im Kreislauf führen, der durch Infusionen ausgeglichen werden muss.

Mehr als nur Flüssigkeit: Infusionen als Medikamententräger

Infusionen sind jedoch nicht nur dazu da, den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Sie dienen auch als effizienter Weg, um Medikamente direkt in den Blutkreislauf zu bringen. Das ist besonders wichtig, wenn:

  • Medikamente oral nicht aufgenommen werden: Bestimmte Medikamente werden vom Körper nicht richtig aufgenommen, wenn sie über den Magen-Darm-Trakt eingenommen werden. In solchen Fällen ist die intravenöse Verabreichung oft die einzige Möglichkeit, die gewünschte Wirkung zu erzielen.
  • Eine schnelle Wirkung erforderlich ist: Bei Notfällen oder akuten Beschwerden ist eine schnelle Medikamentenwirkung entscheidend. Die Infusion ermöglicht es, den Wirkstoff direkt in den Blutkreislauf zu bringen, wo er sofort seine Wirkung entfalten kann.
  • Die Dosierung präzise gesteuert werden muss: Bei einigen Medikamenten ist es wichtig, die Dosierung sehr genau zu kontrollieren. Infusionen ermöglichen es, die Medikamentenmenge über einen längeren Zeitraum kontinuierlich zu verabreichen.

Beispiele für Erkrankungen, bei denen Infusionen eingesetzt werden:

  • Chemotherapie: Bei der Behandlung von Krebs werden häufig Chemotherapeutika als Infusion verabreicht, um die Krebszellen im ganzen Körper zu erreichen.
  • Eisenmangelanämie: Bei schwerem Eisenmangel, der nicht durch Tabletten behoben werden kann, kann Eisen als Infusion gegeben werden.
  • Multiple Sklerose (MS): Bestimmte Medikamente zur Behandlung von MS, sogenannte Immunmodulatoren oder Immunsuppressiva, werden als Infusion verabreicht, um das Immunsystem zu beeinflussen.
  • Rheumatoide Arthritis: Auch hier werden bestimmte Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen, als Infusion verabreicht.
  • Antibiotika-Therapie: Bei schweren bakteriellen Infektionen, bei denen eine orale Antibiotika-Einnahme nicht ausreichend ist, werden Antibiotika intravenös verabreicht.
  • Parenterale Ernährung: Wenn der Körper aufgrund einer Erkrankung nicht in der Lage ist, Nahrung auf normalem Wege aufzunehmen, kann eine parenterale Ernährung über eine Infusion erfolgen, um den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen.
  • Dehydration und Elektrolytstörungen: Nicht nur bei Erbrechen und Durchfall, sondern auch bei anderen Erkrankungen, die zu Dehydration und Elektrolytstörungen führen, können Infusionen helfen, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Wichtiger Hinweis:

Die hier genannten Beispiele sind nur eine kleine Auswahl der Erkrankungen, bei denen Infusionen eingesetzt werden können. Ob eine Infusionstherapie sinnvoll und notwendig ist, muss immer individuell von einem Arzt entschieden werden. Er berücksichtigt dabei die spezifische Erkrankung, den Zustand des Patienten und die potenziellen Risiken und Vorteile der Behandlung.

Fazit:

Infusionstherapien sind ein vielseitiges und unverzichtbares Werkzeug in der Medizin. Sie können lebensrettend sein und helfen, den Körper bei einer Vielzahl von Erkrankungen zu unterstützen und zu heilen. Von der Behandlung von Flüssigkeitsmangel bis zur Verabreichung lebenswichtiger Medikamente sind Infusionen ein wichtiger Bestandteil der modernen Gesundheitsversorgung.