Bei welcher Körpertemperatur tritt der Tod ein?

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Die kritische Körpertemperatur von 21 Grad Celsius markiert den irreversiblen Eintritt des Todes. Das Herz versagt als erstes, während das Gehirn aufgrund seines reduzierten Stoffwechsels noch eine Weile Aktivität aufweist, bevor auch es erliegt. Der Organismus ist dann nicht mehr zu retten.

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Der Tod durch Unterkühlung: Wann ist der Punkt ohne Wiederkehr erreicht?

Die Frage nach dem Zeitpunkt des Todes ist komplex und hängt stark von den Umständen ab. Während ein Herzstillstand sofort zum Tod führt, verläuft der Tod durch extreme Unterkühlung – Hypothermie – graduell und mit einem fließenden Übergang zwischen Leben und Tod. Die oft genannte “kritische Körpertemperatur” von 21°C, bei der der Tod als irreversibel gilt, ist eine grobe Vereinfachung und muss im Kontext betrachtet werden. Es handelt sich nicht um einen scharfen Grenzwert, sondern eher um einen Bereich, in dem die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Wiederbelebungsversuchs drastisch sinkt.

Die Aussage, dass bei 21°C der Tod unumkehrbar eintritt, basiert auf der Beobachtung, dass bei dieser Temperatur die Körperfunktionen in der Regel irreversibel zusammenbrechen. Das Herz versagt in der Regel als erstes Organ. Der verminderte Stoffwechsel führt zu einer drastischen Reduktion der Herzleistung, bis schließlich der Herzstillstand eintritt. Das Gehirn, obwohl ebenfalls vom Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen betroffen, zeigt aufgrund seines reduzierten Stoffwechsels bei diesen Temperaturen oft länger eine gewisse elektrische Aktivität. Diese Aktivität ist jedoch nicht mehr mit Bewusstsein oder höherer Hirnleistung zu verwechseln und deutet nicht auf eine baldige Wiederbelebung hin.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die 21°C-Marke keine absolute Grenze darstellt. Faktoren wie die Dauer der Unterkühlung, die individuelle Konstitution, die zugrunde liegende Erkrankung und die Geschwindigkeit der Erwärmung nach der Hypothermie beeinflussen maßgeblich die Prognose. Bei einer langsamen Abkühlung kann der Körper länger überleben als bei einem schnellen Temperaturabfall. Ähnlich verhält es sich mit der Reanimation: Eine schnelle und effektive Wiedererwärmung kann die Überlebenschancen selbst bei Temperaturen unter 21°C erhöhen. Es wurden bereits Fälle dokumentiert, in denen Menschen nach deutlich tieferer Unterkühlung wiederbelebt werden konnten.

Daher ist die Aussage über den irreversiblen Tod bei 21°C als Richtwert zu verstehen, nicht als unumstößliche Tatsache. Die medizinische Beurteilung des Todes im Fall einer Hypothermie erfordert eine umfassende Betrachtung aller Umstände und ist komplexer als die bloße Messung der Körpertemperatur. Die Definition des Todes selbst ist ein ethisch und medizinisch vielschichtiges Thema, das über die bloße Messung physiologischer Parameter hinausgeht. Die Festlegung des Todeszeitpunktes im Einzelfall obliegt daher stets erfahrenen Medizinern.