Bei welchen Krankheiten verändert sich der Geschmack?

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Geschmacksveränderungen können durch Infekte wie Scharlach oder Grippe, Autoimmunerkrankungen wie Sjögren-Syndrom oder Mangelerscheinungen (z.B. Vitamin B12, Eisen) ausgelöst werden, die Mundschleimhaut und Zunge beeinträchtigen.
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Geschmacksveränderungen – Ursachen und Erkrankungen

Veränderter Geschmack ist kein triviales Phänomen. Es kann ein Hinweis auf eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen sein, von harmlosen Infektionen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Ein veränderter Geschmackssinn, ob verstärkt, abgeschwächt oder gar ganz fehlend, sollte ernst genommen werden und ärztlich abgeklärt werden.

Häufige Auslöser für Geschmacksveränderungen:

Die Ursachen für Geschmacksstörungen sind vielfältig. Im Folgenden werden einige häufige Auslöser näher beleuchtet:

  • Infektionen: Akute Infekte, wie Scharlach, Grippe oder andere Virusinfektionen, können den Geschmackssinn vorübergehend beeinträchtigen. Dabei spielt die Beteiligung der Mundschleimhaut und der Zunge eine wichtige Rolle. Die Entzündungen und die damit verbundenen Prozesse können die Geschmacksrezeptoren beeinflussen. Die Veränderung des Geschmacks ist oft nur vorübergehend und klingt mit der Genesung ab. Wichtig ist es, die Infektion angemessen zu behandeln, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

  • Autoimmunerkrankungen: Chronische Autoimmunerkrankungen wie das Sjögren-Syndrom, bei dem die Speicheldrüsen geschädigt werden, können zu deutlichen und dauerhaften Geschmacksstörungen führen. Die verminderte Speichelproduktion trocknet die Mundschleimhaut aus, was wiederum die Geschmackswahrnehmung beeinflusst. Auch andere Autoimmunerkrankungen können durch Entzündungen und Veränderungen im Immunsystem zu solchen Veränderungen beitragen.

  • Mangelerscheinungen: Eine unzureichende Versorgung mit bestimmten Nährstoffen, wie Vitamin B12 oder Eisen, kann ebenfalls den Geschmackssinn beeinträchtigen. Ein Mangel an essentiellen Nährstoffen kann zu Veränderungen der Zungenstruktur und der Funktion der Geschmacksnerven führen. Eine ausgewogene Ernährung ist daher unerlässlich, um mögliche Mangelerscheinungen zu vermeiden und den Geschmackssinn zu erhalten.

  • Medikamente: Zahlreiche Medikamente, sowohl rezeptpflichtige als auch frei verkäufliche, können als Nebenwirkung Geschmacksstörungen verursachen. Dazu gehören beispielsweise Antibiotika, bestimmte Schmerzmittel und Chemotherapeutika. Die Liste der möglichen Medikamente ist lang und variiert je nach Substanz. Bei neuen Geschmacksveränderungen nach Einnahme eines neuen Medikaments sollte der Arzt konsultiert werden.

  • Weitere Faktoren: Neben den oben genannten Faktoren können auch andere Faktoren wie Mundschmerzen, Verletzungen, Strahlentherapie oder Tumore in der Mundhöhle oder dem Kopf-Hals-Bereich Geschmacksveränderungen hervorrufen. Auch Stress und psychische Erkrankungen können Einfluss auf den Geschmackssinn haben.

Wichtig: Geschmacksveränderungen sind ein ernstzunehmendes Symptom, das nicht ignoriert werden sollte. Eine ärztliche Abklärung ist unbedingt notwendig, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln und eine entsprechende Behandlung einzuleiten. Nur eine genaue Diagnose erlaubt eine zielgerichtete Therapie.

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