Bei welchen Erkrankungen ist GOT erhöht?

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Erhöhte GOT-Werte weisen oft auf Leberprobleme hin. Dies umfasst Entzündungen wie Hepatitis, Zirrhose, Fettleber und Leberschäden durch Toxine. Auch Leberkrebs kann eine erhöhte GOT-Aktivität verursachen. Eine genaue Diagnose erfordert weitere Untersuchungen.
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Erhöhte GOT-Werte: Mehr als nur ein Hinweis auf Leberprobleme

Gamma-Glutamyltransferase (GGT) und Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT), auch Aspartat-Aminotransferase (AST) genannt, sind Enzyme, die in verschiedenen Organen des Körpers, insbesondere in der Leber, dem Herzen und der Muskulatur, vorkommen. Erhöhte GOT-Werte im Blutserum deuten oft, aber nicht immer, auf eine Schädigung oder Erkrankung dieser Organe hin. Während oft ein Zusammenhang mit Leberproblemen besteht, ist es wichtig zu verstehen, dass erhöhte GOT-Werte ein unspezifisches Symptom sind und eine Vielzahl von Ursachen haben können. Eine alleinige Betrachtung des GOT-Wertes reicht für eine Diagnose niemals aus; weitere Untersuchungen sind zwingend erforderlich.

Lebererkrankungen als Hauptursache:

Wie oft fälschlicherweise behauptet wird, sind erhöhte GOT-Werte kein spezifischer Marker für Lebererkrankungen. Sie sind jedoch ein wichtiger Hinweisgeber. Folgende Lebererkrankungen können mit erhöhten GOT-Werten einhergehen:

  • Virale Hepatitis (A, B, C, D, E): Eine Entzündung der Leber durch Viren führt zu Zellschäden und der Freisetzung von Enzymen wie GOT ins Blut.
  • Alkoholische und nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD/ASH): Fettansammlungen in der Leber schädigen die Leberzellen und führen zu erhöhten GOT-Werten. NAFLD ist besonders relevant, da es oft asymptomatisch verläuft und erst durch Blutuntersuchungen entdeckt wird.
  • Leberzirrhose: Eine irreversible Schädigung der Leberstruktur, oft Folge von langjähriger Alkoholkrankheit, Hepatitis oder anderen Lebererkrankungen, führt zu chronisch erhöhten GOT-Werten.
  • Autoimmunhepatitis: Eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Leberzellen angreift und zu Entzündungen und Zellschädigung führt.
  • Leberkrebs (Hepatom): Auch bei Leberkrebs kann die Zellzerstörung zu einer Erhöhung der GOT-Werte führen. Dies gilt sowohl für primär in der Leber entstandene Tumore als auch für Metastasen.
  • Leberabszesse: Eiteransammlungen in der Leber, verursacht durch Infektionen, können ebenfalls zu erhöhten GOT-Werten führen.
  • Toxische Leberschädigung: Der Konsum von bestimmten Medikamenten, Drogen oder Giften kann die Leber schädigen und zu einem Anstieg der GOT-Werte führen. Paracetamol-Überdosierung ist ein bekanntes Beispiel.

Weitere mögliche Ursachen erhöhter GOT-Werte:

Es ist wichtig zu beachten, dass erhöhte GOT-Werte nicht ausschließlich auf Lebererkrankungen zurückzuführen sind. Auch Erkrankungen anderer Organe können zu erhöhten Werten führen:

  • Herzinfarkt: Eine Schädigung des Herzmuskels setzt GOT frei.
  • Muskeldystrophien: Erkrankungen der Muskulatur, die zu Muskelschwund und Zellzerstörung führen.
  • Muskelverletzungen: Traumata wie Zerrungen oder Brüche können ebenfalls zu einem Anstieg der GOT-Werte führen.
  • Pankreatitis: Entzündungen der Bauchspeicheldrüse.

Diagnose und weitere Untersuchungen:

Ein erhöhter GOT-Wert allein ist kein hinreichendes Kriterium für eine Diagnose. Um die Ursache zu identifizieren, sind weitere Untersuchungen notwendig, wie zum Beispiel:

  • GGT-Bestimmung: GGT ist ein weiteres Leberenzym, dessen Bestimmung in Kombination mit GOT differenzialdiagnostisch hilfreich sein kann.
  • Leberultraschall: Zur Beurteilung der Leberstruktur und zum Ausschluss von Raumforderungen.
  • Leberbiopsie: Eine Gewebeprobe der Leber zur histologischen Untersuchung.
  • Blutbild: Zur Überprüfung anderer Leberwerte (z.B. Bilirubin, Albumin) und zur Suche nach Entzündungszeichen.
  • Bildgebende Verfahren (CT, MRT): Zur genaueren Beurteilung der Leber und anderer Organe.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass erhöhte GOT-Werte ein wichtiges, aber unspezifisches Warnsignal sein können. Eine umfassende Diagnostik ist unerlässlich, um die zugrundeliegende Ursache zu identifizieren und die geeignete Behandlung einzuleiten. Bei Verdacht auf erhöhte GOT-Werte sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

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