Bei welchem niedrigen Blutdruck wird es kritisch?

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Ein zu niedriger Blutdruck kann kritische Folgen haben. Sinkt der obere Wert deutlich unter 70 mmHg, droht eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Gehirns. Dies führt zu Schwindel und im Extremfall zur Bewusstlosigkeit. Eine rechtzeitige ärztliche Behandlung ist dann unerlässlich.

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Wann wird niedriger Blutdruck kritisch? – Ein komplexes Bild

Hypotonie, also niedriger Blutdruck, ist ein weit verbreitetes Phänomen. Während viele Menschen mit leicht niedrigem Blutdruck beschwerdefrei leben, kann er in bestimmten Fällen kritische Folgen haben. Die pauschale Aussage, ab welchem Wert der Blutdruck kritisch wird, ist jedoch irreführend. Es kommt nicht nur auf die absoluten Messwerte an, sondern auch auf den individuellen Verlauf, Begleiterkrankungen und die individuellen Reaktionen des Körpers.

Der oft zitierte Wert von unter 70 mmHg systolisch (oberer Wert) als kritische Grenze ist eine Vereinfachung. Während ein drastischer Abfall des Blutdrucks unter diesen Wert tatsächlich gefährlich sein kann und zu einer unzureichenden Durchblutung vitaler Organe wie Gehirn und Herz führt, bestimmen weitere Faktoren den Schweregrad:

  • Schnelligkeit des Blutdruckabfalls: Ein plötzlich einsetzender, starker Blutdruckabfall ist gefährlicher als ein langsam und allmählich sinkender Wert. Der Körper hat bei schnellem Abfall weniger Zeit, sich anzupassen.

  • Symptome: Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen, Ohnmacht, kalte, feuchte Haut und beschleunigter Puls sind klare Warnsignale. Das Fehlen von Symptomen bei niedrigem Blutdruck bedeutet nicht automatisch, dass keine Gefahr besteht. Manche Menschen reagieren weniger empfindlich auf Blutdruckabfälle.

  • Begleiterkrankungen: Vorbestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen oder Diabetes erhöhen das Risiko von Komplikationen bei niedrigem Blutdruck. Ältere Menschen sind ebenfalls anfälliger für die Folgen eines zu niedrigen Blutdrucks.

  • Individuelle Reaktionsfähigkeit: Jeder Mensch reagiert anders auf einen niedrigen Blutdruck. Was bei einer Person zu starken Beschwerden führt, kann bei einer anderen kaum spürbar sein.

Die kritische Grenze ist daher nicht ein fester Zahlenwert, sondern ein individuelles Risikoassessment. Ein Blutdruck von 60/40 mmHg ist in den meisten Fällen kritisch und bedarf dringend ärztlicher Hilfe. Allerdings kann auch ein höherer Wert, z.B. 80/50 mmHg, bei bestimmten Personen und in Kombination mit den oben genannten Faktoren kritische Folgen haben.

Wichtig ist: Ein einmaliger niedriger Blutdruckwert muss nicht zwangsläufig auf eine gefährliche Situation hinweisen. Erst wiederholte Messungen und die Berücksichtigung der Begleitumstände erlauben eine fundierte Beurteilung. Bei anhaltenden Beschwerden, Schwindelanfällen oder Ohnmacht ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung können schwerwiegende Komplikationen vermeiden.

Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes. Bei gesundheitlichen Beschwerden sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

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