Ab wann ist der Wasserdruck zu hoch?

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Ein Wasserdruck über 80 PSI kann in Wohnhäusern problematisch werden. Dieser erhöhte Druck belastet Rohrleitungen und Geräte, was langfristig zu Leckagen, Brüchen und vorzeitigem Verschleiß führen kann. Eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls eine Druckminderung sind ratsam, um Schäden zu vermeiden und die Lebensdauer der Installationen zu verlängern.

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Wann wird Wasserdruck im Haushalt gefährlich? – Ein tieferer Blick

Ein zu hoher Wasserdruck ist ein heimlicher Gefahrenherd in vielen Haushalten. Während ein gewisser Druck für eine ausreichende Wasserversorgung notwendig ist, kann ein überhöhter Wert erhebliche Schäden an der Hausinstallation verursachen und die Sicherheit gefährden. Aber ab wann ist der Wasserdruck tatsächlich zu hoch? Die oft genannte Faustregel von 80 PSI (Pounds per Square Inch, ca. 5,5 bar) ist ein guter Anhaltspunkt, aber die Realität ist komplexer.

80 PSI – ein Richtwert, keine absolute Grenze:

Während 80 PSI als Obergrenze für viele Wohngebäude gilt, ist es wichtig zu beachten, dass dieser Wert abhängig von verschiedenen Faktoren variieren kann:

  • Alter der Installation: Ältere Rohrsysteme, insbesondere aus verrohrten Materialien wie verzinktem Stahl, sind deutlich anfälliger für Schäden durch hohen Druck als neuere Installationen aus Kupfer oder Kunststoff. Bei älteren Häusern sollte der Druck eher niedriger gehalten werden, idealerweise unter 60 PSI (ca. 4,1 bar).
  • Rohrmaterial und -durchmesser: Unterschiedliche Materialien reagieren unterschiedlich auf Druckbelastung. Dünnwandige Rohre sind empfindlicher als dickwandigere. Auch der Durchmesser beeinflusst die Druckbelastung.
  • Armaturen und Geräte: Auch Wasserhähne, Toilettenspülungen, Waschmaschinen und andere Geräte sind für einen bestimmten Druckbereich ausgelegt. Ein zu hoher Druck kann Dichtungen beschädigen und zu Leckagen führen. Die Herstellerangaben sollten hier unbedingt beachtet werden.
  • Wasserenthärter und Filter: Diese Geräte können den Wasserdruck beeinflussen und im schlimmsten Fall zu einem weiteren Anstieg führen.
  • Regionale Unterschiede: Die Wasserversorgungsunternehmen regulieren den Druck im öffentlichen Netz. Dieser kann regional variieren. Ein hoher Druck im öffentlichen Netz kann sich direkt auf den Hausdruck auswirken.

Anzeichen für zu hohen Wasserdruck:

Ein zu hoher Wasserdruck zeigt sich nicht immer sofort durch sichtbare Schäden. Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Tropfende Wasserhähne oder Armaturen: Ein konstanter, leichter Tropfen deutet auf eine Überbelastung der Dichtungen hin.
  • Geräusche in den Rohren: Hämmernde oder rauschende Geräusche sind ein Hinweis auf Druckstöße im System.
  • Schwankender Wasserdruck: Starker Druckabfall oder -anstieg während der Nutzung deuten auf Probleme hin.
  • Leckagen an Verbindungen: Sichtbare Wasserflecken an Wänden oder im Boden sind ein klares Warnsignal.
  • Vorzeitiger Verschleiß von Geräten: Häufige Reparaturen an Wasserverbrauchern können auf zu hohen Druck hinweisen.

Maßnahmen bei zu hohem Wasserdruck:

Wenn Sie den Verdacht haben, dass der Wasserdruck in Ihrem Haus zu hoch ist, sollten Sie zunächst den Druck messen (ein einfaches Manometer ist hierfür erhältlich). Liegt der Wert über dem empfohlenen Bereich, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Kontaktieren Sie Ihren Wasserversorger: Dieser kann den Druck im öffentlichen Netz überprüfen.
  • Installieren Sie ein Druckminderventil: Dieses regelt den Wasserdruck und schützt Ihre Installation. Die fachgerechte Installation ist wichtig.
  • Lassen Sie Ihre Installation von einem Fachmann überprüfen: Dieser kann mögliche Schäden feststellen und Reparaturen durchführen.

Fazit:

Ein zu hoher Wasserdruck ist kein Thema, das man leichtfertig nehmen sollte. Regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls die Installation eines Druckminderventils schützen Ihre Installation vor Schäden und sparen Ihnen langfristig Kosten und Ärger. Die Faustregel von 80 PSI sollte als Anhaltspunkt dienen, aber die individuellen Gegebenheiten Ihres Hauses müssen berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall ist die Konsultation eines Fachmanns ratsam.

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