Wie viel kostet es, Astronaut zu werden?

Der Preis der Sterne: Wie viel kostet es, Astronaut zu werden?

Der Traum vom Weltraum, vom Schweben über der Erde, von der Erkundung fremder Planeten – er fasziniert Millionen. Doch wie viel kostet die Verwirklichung dieses Traumes? Wie viel muss man investieren, um Astronaut zu werden? Die Antwort ist komplexer als ein Raketenstart und weniger klar definiert als die Umlaufbahn eines Satelliten.

Im Gegensatz zu vielen anderen Berufen lässt sich die Frage nach den Kosten, Astronaut zu werden, nicht einfach mit einem Preiszettel beantworten. Die Kosten werden größtentells von staatlichen Raumfahrtagenturen wie der NASA (USA), ESA (Europa), Roskosmos (Russland), JAXA (Japan) und CSA (Kanada) getragen. Diese Agenturen investieren Milliarden in ihre Astronautenausbildungsprogramme, und die Kosten für einen einzelnen Kandidaten sind eingebettet in dieses gigantische Budget – ein gut gehütetes Geheimnis. Öffentlich zugänglich sind diese Zahlen meist nicht, aus Gründen der nationalen Sicherheit und der Komplexität der Kostenaufteilung.

Dennoch lässt sich ein ungefährer Eindruck der immensen Investition gewinnen. Die Bewerber, die es bis zur Auswahl schaffen, besitzen bereits ein beeindruckendes Fundament an Wissen und Fähigkeiten. Ein Doktortitel in Ingenieurwissenschaften, Physik, Biologie oder einem verwandten Fach ist oft die Mindestanforderung. Jahre des Studiums, die bereits immense Kosten für Studiengebühren, Bücher und Lebensunterhalt verursacht haben, bilden die Basis. Oftmals verfügen Kandidaten bereits über langjährige Erfahrung als Pilot, was weitere beträchtliche Kosten für Ausbildung und Flugstunden bedeutet. Man denke an die Ausbildung zum Testpiloten, mit ihren extremen Manövern und hohen Risiken, die nur wenige bewältigen.

Die Astronautenausbildung selbst ist ein mehrjähriges, extrem anspruchsvolles Programm. Es umfasst neben theoretischem Unterricht in Raumfahrttechnik, Physik, Medizin und Geologie, auch umfangreiches Flugtraining, sowohl in Flugzeugen als auch in speziellen Simulatoren. Überlebenstraining in unwirtlichen Umgebungen, wie Wüsten oder arktischen Gebieten, schult die Widerstandsfähigkeit und das Improvisationstalent der zukünftigen Astronauten. Spezielle wissenschaftliche Schulungen, die auf die jeweilige Missionsaufgabe zugeschnitten sind, runden das Programm ab. Die Kosten für diese Ausbildung, inklusive Reisekosten, Unterbringung, Ausrüstung und der Bezahlung der Ausbilder, müssen in Millionenhöhe liegen, obwohl die genaue Summe unbekannt bleibt.

Zusätzlich zu den direkten Ausbildungskosten sollten die Opportunitätskosten berücksichtigt werden. Die Bewerber verzichten während ihrer Ausbildung auf potenzielle Einnahmen in ihren vorherigen Berufen. Dieses verlorene Einkommen stellt einen weiteren, nicht unerheblichen finanziellen Aufwand dar.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Frage nach den Kosten, Astronaut zu werden, kann nicht mit einer konkreten Summe beantwortet werden. Die Ausbildung ist extrem teuer, Millionenbeträge werden allein von den Raumfahrtagenturen investiert, ohne die individuellen Vorleistungen der Bewerber zu berücksichtigen. Der Traum vom Weltraum hat also nicht nur einen hohen Preis in Bezug auf Anstrengung, Disziplin und Risiko, sondern auch einen finanziellen Preis, dessen Höhe im Verborgenen bleibt, aber gewiss im Bereich von Millionen von Dollar liegt. Der wahre Wert liegt jedoch nicht in der Summe, sondern in dem unermesslichen Beitrag zur Erforschung des Kosmos und des menschlichen Wissens.