Was ändert sich alles mit 21 Jahren?

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Mit 21 Jahren erlangst du volle Handlungsfähigkeit und selbstbestimmte Entscheidungsfreiheit in allen juristischen Angelegenheiten. Die elterliche Fürsorge endet, obwohl der Unterhaltsanspruch bis zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit bestehen bleibt. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

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Die Volljährigkeit mit 21: Ein Mythos und seine Folgen – Was ändert sich wirklich?

Die Aussage, mit 21 Jahren erreiche man die volle Handlungsfähigkeit, ist ein weit verbreiteter Irrtum. In Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt die Volljährigkeit bereits bei 18 Jahren. Mit diesem Alter tritt die volle Geschäftsfähigkeit ein und die elterliche Sorge endet. Dieser Artikel klärt die Verwechslung auf und beleuchtet, welche Veränderungen stattdessen nach dem 18. Lebensjahr und bis zum 21. Geburtstag eintreten können.

Die Vorstellung, mit 21 “erwachsen” zu werden, stammt möglicherweise aus älteren Rechtsvorschriften oder aus anderen Kulturkreisen. Im deutschen Sprachraum spielt die 21 jedoch juristisch keine entscheidende Rolle mehr. Stattdessen markiert der 18. Geburtstag den Eintritt ins Erwachsenenleben mit all seinen Rechten und Pflichten. Das bedeutet:

  • Volle Geschäftsfähigkeit: Verträge abschließen, Immobilien kaufen, kreditieren lassen – all das ist ab 18 ohne Zustimmung der Eltern möglich. Auch die Haftung für eigene Handlungen liegt nun vollständig bei der jungen Erwachsenen Person.
  • Wahlrecht: Mit 18 darf man wählen und sich selbst zur Wahl stellen, und somit aktiv an der politischen Gestaltung der Gesellschaft teilnehmen.
  • Ende der elterlichen Sorge: Eltern haben ab diesem Zeitpunkt keine Entscheidungsgewalt mehr über ihre Kinder. Die jungen Erwachsenen bestimmen selbst über ihren Lebensweg, ihren Wohnort und ihre Ausbildung.
  • Straffähigkeit nach Erwachsenenstrafrecht: Ab 18 greift das Erwachsenenstrafrecht mit potenziell höheren Strafen.
  • Alkohol und Tabak: Der Erwerb und Konsum von Alkohol und Tabakwaren ist uneingeschränkt erlaubt.

Was kann sich also zwischen 18 und 21 noch ändern? Hier spielen individuelle Lebenswege eine Rolle:

  • Studienabschluss: Ein Bachelor-Studium wird oft im Alter zwischen 21 und 23 abgeschlossen. Dies kann finanzielle Unabhängigkeit und berufliche Orientierung mit sich bringen.
  • Berufsausbildung: Auch eine abgeschlossene Berufsausbildung führt zu größerer Selbstständigkeit.
  • Auszug aus dem Elternhaus: Viele junge Erwachsene ziehen zwischen 18 und 21 aus dem Elternhaus aus und gründen ihren eigenen Haushalt.
  • Persönlichkeitsentwicklung: Die Jahre zwischen 18 und 21 sind prägend für die Persönlichkeitsentwicklung. Erfahrungen, Beziehungen und Herausforderungen formen den individuellen Charakter.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Nicht die 21, sondern die 18 ist die entscheidende Altersgrenze im deutschen Rechtsraum. Die Zeit zwischen 18 und 21 ist jedoch eine wichtige Phase der persönlichen und beruflichen Entwicklung, die den Übergang ins Erwachsenenleben weiter prägt. Anstelle eines fixen Stichtages mit 21 findet ein kontinuierlicher Prozess der wachsenden Selbstständigkeit und Eigenverantwortung statt.