Wo wird kein Komma gesetzt?

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Kommata setzen wir nicht bei Satzanfängen oder innerhalb von Satzgliedern. Die Zeichensetzung folgt klaren Regeln, die eine flüssige und verständliche Lesbarkeit gewährleisten. Falsche Kommasetzung kann den Sinn verfälschen.

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Das Komma: Wo es nicht hingehört – Ein Überblick

Das Komma, dieses unscheinbare Satzzeichen, trägt maßgeblich zur Klarheit und Lesbarkeit eines Textes bei. Seine korrekte Anwendung ist jedoch nicht immer trivial. Während manche Kommaregeln intuitiv verständlich sind, bereiten andere Schwierigkeiten. Dieser Artikel konzentriert sich daher auf die Stellen, an denen kein Komma gesetzt wird, um häufige Fehlerquellen zu beleuchten.

1. Satzanfänge: Ein Komma am Satzanfang ist grundsätzlich falsch. Es trennt den Satzanfang unnötig vom Rest und wirkt störend. Beispiel: ,Aber der Himmel war blau. (Falsch!) Korrekt: Aber der Himmel war blau.

2. Innerhalb enger Satzglieder: Kommata dürfen nicht Satzglieder unnötig trennen. Betroffen sind vor allem präpositionale Attribute, adverbiale Bestimmungen, Appositionen und Objekte. Ein Komma innerhalb dieser Satzglieder würde deren Einheit zerstören und den Lesefluss unterbrechen.

  • Beispiel Präpositionalattribut: Der Mann mit dem roten Hut ging die Straße entlang. (Kein Komma zwischen “Mann” und “mit dem roten Hut”!)
  • Beispiel adverbiale Bestimmung: Gestern Abend sah ich einen Film. (Kein Komma zwischen “Gestern Abend” und “sah ich einen Film”!)
  • Beispiel Apposition: Mein Freund, der Arzt, kam zu Besuch. (Falsch! Die Apposition “der Arzt” erläutert “Mein Freund” und gehört eng zu ihm. Korrekt: Mein Freund der Arzt kam zu Besuch.)
  • Beispiel Objekt: Ich lese gerne spannende Bücher. (Kein Komma zwischen “lese” und “gerne spannende Bücher”!)

3. Zusammengesetzte Satzglieder mit Konjunktionen: Bei eng verbundenen Satzgliedern, die durch Konjunktionen wie “und”, “oder”, “sowie”, “sowohl…als auch” verbunden sind, wird in der Regel kein Komma gesetzt. Ein Komma ist nur dann notwendig, wenn die Satzglieder sehr lang oder komplex sind und die Übersichtlichkeit leidet.

  • Beispiel: Sie aß Apfel und Banane. (Kein Komma!)
  • Beispiel mit Komma (aufgrund der Länge): Sie bereitete ein aufwendiges Abendessen vor, bestehend aus einer Vorspeise mit gegrillten Jakobsmuscheln und einer Hauptspeise mit gebratenem Lamm und Rosmarinkartoffeln, und servierte es mit einem edlen Rotwein. (Komma zur besseren Übersichtlichkeit notwendig)

4. Infinitivgruppen: Infinitivgruppen, die als Satzglieder fungieren, werden in der Regel nicht durch Kommata unterbrochen.

  • Beispiel: Ich möchte heute Abend entspannen. (Kein Komma!)

Fazit: Die korrekte Kommasetzung erfordert Übung und ein gutes Verständnis der Satzstruktur. Die oben genannten Fälle repräsentieren häufige Fehlerquellen. Im Zweifelsfall empfiehlt sich die Beratung eines Stilhandbuchs oder die Rücksprache mit einem Lektor. Eine fehlerhafte Kommasetzung kann zu Missverständnissen führen und den professionellen Eindruck eines Textes erheblich beeinträchtigen.

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