Wie heißt das 118 Element?

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Oganesson (Og), mit der Ordnungszahl 118, ist das Element mit der höchsten bestätigten Ordnungszahl im Periodensystem. Benannt nach dem Kernphysiker Juri Oganessian, gehört es zur 18. IUPAC-Gruppe, den Edelgasen.

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Oganesson: Das schwerste bekannte Element – ein flüchtiger Blick hinter die Kulissen

Das Periodensystem der Elemente, ein scheinbar statisches und vollendetes Werk, erhält durch die Entdeckung neuer Elemente immer wieder neue Impulse. An seinem Ende, an der schwersten Stelle, thront Oganesson (Og), das Element mit der Ordnungszahl 118. Es ist nicht nur das Element mit der höchsten bestätigten Ordnungszahl, sondern auch ein faszinierendes Beispiel für die Grenzen menschlicher Forschung und die Komplexität der Atomphysik.

Im Gegensatz zu den leichter zugänglichen Elementen ist Oganesson ein künstlich erzeugtes, hoch instabiles Element. Seine Existenz ist nur bruchstückhaft bekannt, da selbst die wenigen synthetisierten Atome nur für Sekundenbruchteile existieren, bevor sie radioaktiv zerfallen. Diese extrem kurze Halbwertszeit erschwert die Erforschung seiner Eigenschaften erheblich. Die bisherigen Experimente beschränken sich hauptsächlich auf die Bestätigung seiner Existenz und die Bestimmung seiner Zerfallsprodukte. Ein vollständiges Verständnis seiner chemischen und physikalischen Eigenschaften bleibt Zukunftsmusik.

Der Name Oganesson ehrt den russischen Kernphysiker Juri Oganessian, dessen bahnbrechende Arbeiten zur Synthese schwerer Elemente maßgeblich zur Entdeckung von Og beigetragen haben. Die Namensgebung erfolgte 2016 durch die Internationale Union für reine und angewandte Chemie (IUPAC), nach einem mehrjährigen Überprüfungsprozess. Die Einordnung in die 18. Gruppe, die Edelgase, ist rein theoretischer Natur, basierend auf der vermuteten Elektronenkonfiguration. Ob Oganesson tatsächlich die charakteristischen Eigenschaften der Edelgase, wie beispielsweise die chemische Inertheit, aufweist, ist aufgrund seiner kurzen Lebensdauer bisher nicht experimentell verifizierbar.

Die Synthese von Oganesson ist ein komplexer Prozess, der hochenergetische Beschleuniger und hoch spezialisierte Techniken erfordert. Dabei werden leichtere Atomkerne mit enormen Geschwindigkeiten aufeinander geschossen, in der Hoffnung, dass sie fusionieren und ein neues, schwereres Element bilden. Die Erfolgsrate dieser Versuche ist extrem gering, und der Nachweis der Entstehung von Oganesson erfordert hochsensitive Detektionsmethoden.

Oganesson ist nicht nur ein Meilenstein in der Chemie, sondern auch ein Beispiel für die Grenzen unserer technologischen Fähigkeiten. Die Erforschung dieses und weiterer superschwerer Elemente wirft fundamental wichtige Fragen zur Struktur der Materie auf und treibt die Entwicklung neuer experimenteller Techniken voran. Die Zukunft wird zeigen, welche weiteren Geheimnisse Oganesson noch preisgeben wird – sofern es gelingt, seine flüchtige Existenz länger zu erforschen.