Warum sind am 21. März Tag und Nacht gleich lang?
Warum Tag und Nacht am 21. März (fast) gleich lang sind: Die Frühlings-Tagundnachtgleiche
Am 21. März, dem kalendarischen Frühlingsanfang, erleben wir ein besonderes astronomisches Ereignis: die Frühlings-Tagundnachtgleiche. An diesem Tag sind Tag und Nacht nahezu gleich lang – aber nicht exakt, und auch nicht überall auf der Welt. Warum ist das so, und was steckt hinter diesem Phänomen?
Die landläufige Erklärung, dass Nord- und Südhalbkugel am 21. März gleich stark von der Sonne beschienen werden, vereinfacht die tatsächlichen Verhältnisse. Nicht die gleichmäßige Ausleuchtung ist der entscheidende Faktor, sondern die Position der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne.
Die Erdachse ist um etwa 23,5 Grad geneigt. Diese Neigung ist der Grund für unsere Jahreszeiten. Während die Erde die Sonne umkreist, zeigt die Achse immer in die gleiche Richtung (in etwa zum Polarstern). Dadurch ist mal die Nordhalbkugel, mal die Südhalbkugel stärker der Sonne zugewandt.
Bei der Tagundnachtgleiche, sowohl im Frühling als auch im Herbst, steht die Erdachse weder zur Sonne hin geneigt noch von ihr weg. Der Sonnenäquator trifft genau den Erdäquator. An diesem Punkt bekommt jeder Ort auf der Erde (mit Ausnahme der Polarregionen) annähernd zwölf Stunden Sonnenlicht und zwölf Stunden Dunkelheit.
Warum nur “annähernd”? Zwei Faktoren spielen hier eine Rolle:
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Atmosphärische Refraktion: Das Sonnenlicht wird durch die Erdatmosphäre gebrochen, ähnlich wie durch eine Linse. Dadurch erscheint die Sonne etwas länger über dem Horizont, als sie tatsächlich ist. Dies verlängert die Tageslänge um einige Minuten.
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Definition von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang: Der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs wird definiert als der Moment, in dem die obere Kante der Sonne den Horizont berührt, der Sonnenuntergang entsprechend mit dem Verschwinden der oberen Kante. Da die Sonne einen Durchmesser hat, verlängert auch dieser Effekt die Tageslänge minimal.
Die exakte Gleichheit von Tag und Nacht tritt also schon einige Tage vor dem 21. März ein und variiert je nach geographischer Breite. Je weiter man sich von Äquator entfernt, desto größer ist die Abweichung.
Die Frühlings-Tagundnachtgleiche markiert nicht nur den astronomischen Frühlingsbeginn, sondern ist auch ein wichtiger Zeitpunkt in vielen Kulturen und Religionen. Sie symbolisiert Neuanfang, Wachstum und Fruchtbarkeit und wird oft mit Festen und Ritualen gefeiert. So ist die Tagundnachtgleiche mehr als nur ein astronomisches Ereignis – sie ist ein tief in unserer Kultur verankertes Symbol des ewigen Kreislaufs der Natur.
#Äquinoktium#Frühlingsbeginn#TagundnachtgleicheKommentar zur Antwort:
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