Wann muss man den Führerschein für einen Monat abgeben?

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Ein Fahrverbot von einem Monat kann die Folge wiederholter Verkehrsverstöße sein. Zwei Geschwindigkeitsüberschreitungen um 26 km/h oder mehr innerhalb eines Jahres, aber auch Rotlichtfahrten oder Alkohol am Steuer führen potenziell zu dieser Maßnahme. Die Dauer der Sperrfrist hängt vom konkreten Vergehen ab.

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Einmonatiges Fahrverbot: Wann droht die Sperre?

Ein einmonatiges Fahrverbot stellt für viele Autofahrer eine einschneidende Maßnahme dar. Es bedeutet nicht nur den Verlust der Mobilität für einen ganzen Monat, sondern zieht auch oft finanzielle Konsequenzen und den Eintrag in das Fahreignungsregister nach sich. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Annahme, dass ein Fahrverbot lediglich bei schweren Delikten verhängt wird, kann es bereits bei wiederholten, scheinbar weniger gravierenden Verstößen drohen. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Szenarien, die zu einem einmonatigen Fahrverbot führen können.

Häufige Ursachen für ein einmonatiges Fahrverbot:

Es existiert keine feste Liste von Verkehrsverstößen, die automatisch ein einmonatiges Fahrverbot nach sich ziehen. Die Entscheidung der Behörde hängt stark vom Einzelfall ab und berücksichtigt Faktoren wie die Schwere der Verstöße, die Vorgeschichte des Fahrers und die Gesamtumstände. Dennoch lassen sich einige typische Konstellationen identifizieren, die ein solches Fahrverbot begünstigen:

  • Wiederholte Geschwindigkeitsüberschreitungen: Zwei oder mehr Geschwindigkeitsüberschreitungen von mindestens 26 km/h über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit innerhalb eines Jahres können ein einmonatiges Fahrverbot nach sich ziehen. Dabei ist entscheidend, ob die Verstöße als zusammenhängend betrachtet werden. Eine einzelne Überschreitung um 50 km/h kann unter Umständen bereits ausreichen.

  • Rotlichtverstöße: Ein schwerer Rotlichtverstoß, insbesondere mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, kann selbstständig zu einem Fahrverbot führen, auch ohne weitere Verstöße im Vorfeld. Die Kombination aus einem Rotlichtverstoß und einer zusätzlichen Geschwindigkeitsüberschreitung erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Fahrverbots deutlich.

  • Alkohol am Steuer: Auch geringe Alkoholmengen im Blut können, insbesondere bei Wiederholungstätern, zu einem Fahrverbot führen. Die Höhe der Blutalkoholkonzentration ist dabei entscheidend. Bereits ein Wert oberhalb der absoluten Fahruntüchtigkeit kann in Kombination mit anderen Umständen ein Fahrverbot zur Folge haben.

  • Punkte im Fahreignungsregister (FAER): Die Anzahl der Punkte im FAER ist ein wichtiger Faktor. Eine Häufung von Punkten durch mehrere kleinere Verstöße kann, abhängig von der Gesamtpunktzahl, ebenfalls zu einem einmonatigen Fahrverbot führen. Hierbei spielt die zeitliche Abfolge der Verstöße eine große Rolle.

Der Weg zum Fahrverbot:

Ein Fahrverbot wird in der Regel im Rahmen eines Bußgeldbescheides verhängt. Dieser enthält die detaillierte Begründung für die Entscheidung und die Möglichkeit, Einspruch einzulegen. Ein Einspruch sollte gut überlegt sein, da er die Bearbeitungszeit verlängern und unter Umständen zu höheren Kosten führen kann.

Fazit:

Ein einmonatiges Fahrverbot ist keine leichte Sanktion. Vorsichtige und vorausschauende Fahrweise, die Einhaltung der Verkehrsregeln und das Vermeiden von Alkohol am Steuer sind die beste Prävention. Im Zweifelsfall sollte rechtlicher Rat eingeholt werden, um die eigenen Rechte und Möglichkeiten zu kennen. Die Informationen in diesem Artikel stellen keine Rechtsberatung dar. Für eine individuelle Einschätzung ist immer ein Rechtsanwalt zu konsultieren.