Wie sieht Magnesiummangel bei Tomaten aus?

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Magnesiummangel bei Tomatenpflanzen äußert sich zunächst durch gelbe Verfärbungen (Chlorosen) an den Blatträndern älterer Blätter. Später breitet sich die Verfärbung zur Blattmitte aus und kann nekrotische, weißlich-braune Flecken hervorrufen.
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Magnesiummangel bei Tomaten: Erkennen und bekämpfen

Tomatenpflanzen sind wahre Sonnenanbeter und brauchen für ihren üppigen Ertrag eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Ein Mangel an Magnesium kann dabei schnell zu Ernteausfällen führen. Doch wie erkennt man einen Magnesiummangel an den Pflanzen und wie lässt er sich effektiv bekämpfen?

Im Gegensatz zu Stickstoffmangel, der sich oft an jüngeren Blättern zeigt, äußert sich ein Magnesiummangel zunächst an den älteren, unteren Blättern der Tomatenpflanze. Die ersten Symptome sind charakteristische gelbe Verfärbungen (Chlorosen), die an den Blatträndern beginnen und sich nach innen, zur Mittelrippe hin, ausbreiten. Im Unterschied zu anderen Mangelerscheinungen, bleibt die Blattmittelrippe dabei meist grün. Das Blatt wirkt insgesamt chlorotisch, also gelblich-grün.

Im weiteren Verlauf des Mangels intensiviert sich die Gelbverfärbung und kann schließlich zu nekrotischen, also abgestorbenen, Gewebeteilen führen. Diese erscheinen als weißlich-braune Flecken auf dem vergilbten Blatt. Das Blatt kann schließlich vollständig absterben und abfallen. Die Früchte selbst können bei starkem Magnesiummangel kleiner bleiben und weniger aromatisch sein.

Ursachen für Magnesiummangel:

Ein Magnesiummangel entsteht meist durch eine unausgewogene Düngung, sauren Boden (pH-Wert unter 6), zu hohe Kalzium- oder Kaliumkonzentrationen im Boden, die die Magnesium-Aufnahme hemmen, oder durch ungünstige Bodenbedingungen wie z.B. Trockenheit. Auch schwere, verdichtete Böden erschweren die Magnesiumverfügbarkeit für die Pflanzen.

Bekämpfung des Magnesiummangels:

Die Bekämpfung des Magnesiummangels ist meist relativ einfach und effektiv:

  • Blattdüngung: Eine schnelle und direkte Maßnahme ist die Blattdüngung mit einem magnesiumhaltigen Dünger. Dies ermöglicht eine rasche Aufnahme des Magnesiums durch die Blätter. Dabei sollte man die empfohlenen Dosierungen auf der Packungsbeilage beachten und die Anwendung am Abend oder an einem bewölkten Tag vornehmen, um Verbrennungen zu vermeiden. Es gibt spezielle Magnesium-Blattdünger im Handel.

  • Bodenverbesserung: Langfristig sollte der Boden verbessert werden. Eine Kalkung kann bei saurem Boden den pH-Wert anheben und die Magnesiumverfügbarkeit steigern. Die Einarbeitung von organischer Substanz, wie Kompost oder gut verrottetem Mist, verbessert die Bodenstruktur und die Nährstoffverfügbarkeit.

  • Düngung mit Magnesium: Eine ausgewogene Düngung mit magnesiumhaltigen Düngemitteln wie z.B. Kieserit (Magnesiumsulfat) ist wichtig. Eine Bodenanalyse kann Aufschluss über den genauen Nährstoffgehalt und den Bedarf geben.

Prävention:

Die beste Methode ist die Vorbeugung. Eine regelmäßige Bodenanalyse, eine ausgewogene Düngung und die Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse der Tomatenpflanzen tragen maßgeblich dazu bei, Magnesiummangel zu vermeiden.

Durch die frühzeitige Erkennung und die richtigen Maßnahmen lässt sich Magnesiummangel effektiv bekämpfen und eine gesunde, ertragreiche Tomatenernte sichern. Bei Unsicherheit sollte man sich an einen erfahrenen Gärtner oder an ein Gartencenter wenden.