Wie oft soll man Tomaten mit Milch gießen?

8 Sicht

Verdünnte Magermilch, zweimal wöchentlich als Blattdüngung versprüht, versorgt Tomatenpflanzen mit Nährstoffen. Vollmilch ist zu vermeiden, um schädliche Rußpilzbildung zu verhindern. Die optimale Mischung: 100ml Magermilch auf einen Liter Wasser. Regelmäßiges Besprühen fördert gesundes Wachstum.

Kommentar 0 mag

Tomaten gießen mit Milch – Fluch oder Segen? Ein genauer Blick auf die Methode

Die Idee, Tomatenpflanzen mit Milch zu gießen, geistert immer wieder durch Gartenforen und -blogs. Doch funktioniert diese Methode wirklich, und wenn ja, wie oft und wie sollte man vorgehen? Eine pauschale Antwort lautet: Vorsicht ist geboten! Während verdünnte Magermilch unter bestimmten Bedingungen tatsächlich Vorteile bieten kann, birgt der unbedachte Einsatz erhebliche Risiken.

Die Befürworter dieser Methode argumentieren, dass die Milch wertvolle Nährstoffe wie Kalzium, Kalium und Phosphor enthält, die das Wachstum der Tomatenpflanzen fördern. Die in der Milch enthaltenen Mikroorganismen könnten zudem das Bodenleben positiv beeinflussen. Ein gelegentliches Besprühen der Blätter mit einer stark verdünnten Magermilchlösung (z.B. 100ml Magermilch auf 1 Liter Wasser) kann daher tatsächlich einen positiven Effekt auf das Pflanzenwachstum haben, indem es als Blattdünger wirkt. Wichtig ist dabei die Verdünnung! Eine zu hohe Konzentration kann zu unerwünschten Folgen führen.

Das Problem mit der Vollmilch: Vollmilch ist aufgrund ihres hohen Fettgehalts absolut ungeeignet. Der hohe Fettanteil begünstigt das Wachstum von schädlichen Pilzen, insbesondere den Rußtau. Dieser Pilz besiedelt die klebrigen Rückstände der Milch auf den Blättern und behindert die Photosynthese, wodurch das Wachstum der Tomatenpflanzen gehemmt und die Ernte gefährdet wird.

Wie oft ist das Besprühen sinnvoll? Ein zweimal wöchentliches Besprühen der Blätter mit der verdünnten Magermilchlösung kann als Ergänzung zur normalen Düngung durchaus positive Effekte zeigen. Jedoch sollte dies niemals den Einsatz von hochwertigem Tomatendünger ersetzen. Die Milchlösung dient lediglich als zusätzliche Nährstoffzufuhr und nicht als Hauptdünger. Zu häufiges Besprühen kann – trotz Verdünnung – zu Problemen führen, daher ist die angegebene Frequenz ein guter Richtwert.

Alternativen und wichtige Hinweise: Statt Milch können auch andere natürliche Hausmittel zur Verbesserung des Bodenlebens und als Blattdünger eingesetzt werden, wie beispielsweise Brennnesselsud oder andere Kräutertees.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Gießen von Tomaten mit Milch ist kein Allheilmittel, sondern eine Methode, die mit Vorsicht und Bedacht angewendet werden sollte. Nur stark verdünnte Magermilch, zweimal wöchentlich als Blattdüngung eingesetzt und in Ergänzung zu einem ausgewogenen Düngungsplan, kann positive Effekte erzielen. Vollmilch ist strikt zu vermeiden. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau auf Anzeichen von Pilzbefall und passen Sie die Anwendung entsprechend an. Bei Unsicherheit sollten Sie auf bewährte Düngemittel zurückgreifen.