Werden aus den Blüten Tomaten?
Gelbe Tomatenblüten sind der erste Schritt zur saftigen Frucht. Nur wenn die Bestäubung gelingt, können sich Tomaten entwickeln. Blütenstaub muss von den Staubblättern zum Stempel transportiert werden. In der Natur übernehmen Insekten diese Aufgabe oder der Wind hilft mit, indem er den Blütenstaub verweht.
Vom zarten Blütenblatt zur prallen Tomate: Eine Reise der Verwandlung
Die Tomate, ein Liebling in Salaten, Saucen und unzähligen anderen Gerichten, beginnt ihr Leben als unscheinbare, gelbe Blüte. Doch was passiert eigentlich, dass aus diesen zarten Blütenblättern die saftigen, roten (oder gelben, grünen, orangen…) Früchte entstehen, die wir so lieben? Die Antwort liegt in einem faszinierenden Prozess: der Bestäubung.
Die gelbe Verheißung: Die Tomatenblüte im Detail
Bevor wir uns der Bestäubung widmen, werfen wir einen genaueren Blick auf die Tomatenblüte selbst. Sie ist klein, meist gelb und besteht aus mehreren Teilen:
- Kelchblätter: Sie bilden die äußere Hülle der Blüte und schützen sie in der Knospenphase.
- Kronblätter: Die auffälligen gelben Blütenblätter, die Insekten anlocken sollen (obwohl Tomatenpflanzen sich größtenteils selbst bestäuben).
- Staubblätter: Sie produzieren den Blütenstaub, das männliche Geschlechtsorgan der Pflanze.
- Stempel: Das weibliche Geschlechtsorgan der Pflanze, bestehend aus Narbe, Griffel und Fruchtknoten. Der Fruchtknoten enthält die Samenanlagen.
Der Schlüssel zur Verwandlung: Die Bestäubung
Der entscheidende Schritt zur Tomatenbildung ist die Bestäubung. Dabei muss der Blütenstaub von den Staubblättern zur Narbe des Stempels gelangen. Nur wenn dies erfolgreich geschieht, kann die Befruchtung stattfinden.
Wie kommt der Blütenstaub wohin er soll?
Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen sind Tomatenpflanzen in der Lage, sich selbst zu bestäuben. Das bedeutet, dass der Blütenstaub einer Blüte auch die Narbe derselben Blüte befruchten kann.
- Die Rolle von Insekten: Obwohl Tomatenpflanzen hauptsächlich Selbstbestäuber sind, können Insekten wie Bienen und Hummeln den Prozess unterstützen. Sie sammeln Nektar und Pollen und übertragen dabei ungewollt Blütenstaub von einer Blüte zur nächsten.
- Der Wind als Helfer: Auch der Wind kann eine Rolle bei der Bestäubung spielen. Durch sanftes Schütteln der Pflanze kann er den Blütenstaub lösen und auf die Narbe übertragen.
- Die Bedeutung von Vibration: Ein oft unterschätzter Faktor ist die Vibration. Wind, Insekten oder sogar menschliches Zutun können die Pflanze in Schwingung versetzen und so den Blütenstaub freisetzen. Einige Gärtner helfen hier mit, indem sie die Tomatenpflanzen vorsichtig schütteln.
Von der Blüte zur Frucht: Der Prozess nach der Bestäubung
Sobald der Blütenstaub auf der Narbe gelandet ist, beginnt der eigentliche Befruchtungsprozess. Der Blütenstaub bildet einen Pollenschlauch, der durch den Griffel zum Fruchtknoten wächst. Dort verschmilzt er mit der Samenanlage.
Nach erfolgreicher Befruchtung beginnen die Blütenblätter zu welken und fallen ab. Der Fruchtknoten beginnt zu wachsen und sich zu entwickeln. Er schwillt an und bildet die grüne Tomate, die dann, je nach Sorte, ihre typische Farbe annimmt. Im Inneren der Tomate entwickeln sich die Samen.
Was, wenn keine Tomaten kommen?
Manchmal kommt es vor, dass Tomatenpflanzen zwar blühen, aber keine Früchte tragen. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben:
- Mangelnde Bestäubung: Wie bereits erwähnt, ist die Bestäubung essenziell. Bei ungünstigen Bedingungen wie Regen oder Windstille kann sie erschwert sein.
- Extreme Temperaturen: Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Temperaturen können die Bestäubung beeinträchtigen.
- Nährstoffmangel: Eine Unterversorgung mit Nährstoffen kann dazu führen, dass die Pflanze nicht genügend Energie für die Fruchtbildung hat.
- Krankheiten oder Schädlinge: Befall von Krankheiten oder Schädlingen kann die Pflanze schwächen und die Fruchtbildung verhindern.
Fazit: Ein Wunder der Natur
Der Weg von der zarten, gelben Tomatenblüte zur saftigen, roten Frucht ist ein faszinierender Prozess. Er zeigt, wie komplex und perfekt die Natur funktioniert. Die erfolgreiche Bestäubung ist der Schlüssel zu dieser Verwandlung und ermöglicht uns, die Vielfalt und den Geschmack der Tomate in vollen Zügen zu genießen. Also, das nächste Mal, wenn Sie eine Tomate genießen, denken Sie an die unscheinbare Blüte, aus der sie entstanden ist und an das kleine Wunder, das in der Bestäubung verborgen liegt.
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