Wann ist es für Tomaten zu kalt?

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Sinkende Temperaturen unter 15°C setzen Tomatenpflanzen zu. Die Stoffwechselverlangsamung verhindert die Umwandlung von Anthocyanen, die sich stattdessen in den Blättern ansammeln. Die Folge ist eine Rotfärbung und ein zunehmender Energiemangel, der das Wachstum der Pflanze beeinträchtigt und langfristig schaden kann.

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Wann es Tomaten zu kalt wird: Ein Leitfaden für gesunde Tomatenpflanzen

Tomaten sind bekanntlich Sonnenanbeter und lieben warme Temperaturen. Doch wann wird es für die empfindlichen Pflanzen zu kalt und welche Auswirkungen hat das auf ihr Wachstum und ihre Gesundheit? Die Antwort ist komplexer als man denkt, denn es kommt nicht nur auf die absolute Temperatur an, sondern auch auf die Dauer der Kälteperiode und den allgemeinen Zustand der Pflanze.

Die kritische Temperatur: 15°C

Als kritische Temperatur für Tomatenpflanzen gilt gemeinhin 15°C. Sinkt das Thermometer dauerhaft unter diesen Wert, beginnen die Pflanzen zu leiden. Was passiert dabei genau?

  • Verlangsamung des Stoffwechsels: Bei niedrigen Temperaturen verlangsamt sich der Stoffwechsel der Tomatenpflanze drastisch. Dies bedeutet, dass die Pflanze weniger Nährstoffe aufnehmen und verarbeiten kann.
  • Anreicherung von Anthocyanen: Ein direkter visueller Hinweis auf Kältestress ist oft eine rötliche oder violette Verfärbung der Blätter. Diese entsteht durch die Ansammlung von Anthocyanen, Farbstoffen, die normalerweise umgewandelt werden. Durch die Stoffwechselverlangsamung kann diese Umwandlung nicht mehr effizient stattfinden.
  • Energiemangel: Der verlangsamte Stoffwechsel und die fehlende Umwandlung von Anthocyanen führen zu einem Energiemangel in der Pflanze. Dieser Mangel beeinträchtigt das Wachstum, die Blütenbildung und letztendlich auch die Fruchtbildung.
  • Langzeitschäden: Werden Tomatenpflanzen über längere Zeit niedrigen Temperaturen ausgesetzt, können irreparable Schäden entstehen. Die Pflanzen werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, und der Ertrag wird deutlich reduziert.

Nicht nur die Temperatur zählt: Weitere Faktoren

Die Reaktion einer Tomatenpflanze auf Kälte hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Sorte: Einige Tomatensorten sind robuster als andere und können kurzzeitig auch niedrigere Temperaturen besser vertragen.
  • Alter der Pflanze: Jüngere Pflanzen sind in der Regel empfindlicher gegenüber Kälte als ältere, etablierte Pflanzen.
  • Allgemeiner Gesundheitszustand: Eine gesunde, kräftige Pflanze ist besser in der Lage, mit Kältestress umzugehen als eine geschwächte Pflanze.
  • Luftfeuchtigkeit: Hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit niedrigen Temperaturen kann das Risiko von Pilzkrankheiten erhöhen.

Was tun, wenn es zu kalt wird?

Glücklicherweise gibt es einige Maßnahmen, die man ergreifen kann, um Tomatenpflanzen vor Kälte zu schützen:

  • Abdecken: Bei drohenden kalten Nächten können Tomatenpflanzen mit Vlies, Folie oder Jutesäcken abgedeckt werden.
  • In Töpfe pflanzen: Tomaten in Töpfen lassen sich bei Bedarf einfach an einen wärmeren Ort, beispielsweise ins Haus oder in die Garage, stellen.
  • Standortwahl: Achten Sie bei der Pflanzung auf einen geschützten Standort, der vor Wind und kalten Zugluft geschützt ist.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht um die Pflanzen herum hilft, den Boden zu isolieren und die Bodentemperatur zu stabilisieren.
  • Frühzeitige Aussaat vermeiden: Beginnen Sie mit der Aussaat erst, wenn keine Frostgefahr mehr besteht.

Fazit:

Tomaten sind wärmeliebende Pflanzen und reagieren empfindlich auf Temperaturen unter 15°C. Die Stoffwechselverlangsamung, die Anreicherung von Anthocyanen und der daraus resultierende Energiemangel können das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen beeinträchtigen. Durch rechtzeitige Schutzmaßnahmen und die Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Sorte, Alter und Gesundheitszustand der Pflanze, können Sie Ihre Tomaten vor Kälteschäden bewahren und eine reiche Ernte sicherstellen. Behalten Sie das Thermometer im Auge und reagieren Sie frühzeitig, damit Ihre Tomatenpflanzen gesund und kräftig bleiben!