Wann bekommen Kartoffeln Krautfäule?
Feuchte Luft und milde Temperaturen um 18 Grad Celsius begünstigen ab Mitte Mai das Auftreten von Krautfäule. Frühkartoffeln sind besonders gefährdet. Eine proaktive Behandlung ist erst notwendig, wenn benachbarte Anbauflächen im 50km-Radius betroffen sind. Vorsichtige Beobachtung ist daher ratsam.
Krautfäule bei Kartoffeln: Vorbeugen und rechtzeitig erkennen
Krautfäule, verursacht durch den Pilz Phytophthora infestans, ist die wohl gefürchtetste Krankheit im Kartoffelanbau. Ein Befall kann innerhalb kürzester Zeit die gesamte Ernte vernichten. Doch wann genau droht die Gefahr, und wie kann man sich schützen?
Der entscheidende Faktor für das Auftreten von Krautfäule ist das Wetter. Feuchte Luft und milde Temperaturen um die 18 Grad Celsius bilden den idealen Nährboden für den Pilz. Ab Mitte Mai steigt daher das Risiko deutlich an, wobei die Entwicklung stark von regionalen klimatischen Bedingungen abhängt. In küstennahen Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit kann der Befall früher einsetzen als in trockeneren, kontinentalen Regionen.
Frühkartoffeln sind besonders gefährdet, da sie während ihrer Wachstumsphase oft mit den optimalen Bedingungen für die Krautfäule-Entwicklung konfrontiert werden. Spätkartoffeln haben zwar ein höheres Risiko, da die Sporen des Pilzes über längere Zeit im Bestand bleiben, sind aber aufgrund ihrer späteren Reifezeit weniger stark betroffen.
Aber Vorsicht: Der bloße Beginn der optimalen Wetterbedingungen bedeutet nicht automatisch einen bevorstehenden Befall. Die Sporen des Pilzes müssen zunächst vorhanden sein. Eine proaktive Behandlung mit Fungiziden sollte nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn in einem Umkreis von ca. 50 Kilometern bereits Krautfäule-Befälle aufgetreten sind. Die reine Prävention durch großflächige Spritzungen ist nicht nur ökologisch bedenklich, sondern auch wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Stattdessen empfiehlt sich eine regelmäßige und sorgfältige Beobachtung der Pflanzen. Achten Sie auf folgende Anzeichen:
- Blattflecken: Dunkelbraune, oft unregelmäßig geformte Flecken auf den Blättern, die sich schnell ausbreiten. Bei feuchter Witterung ist die Unterseite der Blätter oft mit einem weißlichen Belag (Sporen) bedeckt.
- Stengelfäule: Braune, faulige Stellen am Stängel, die sich ebenfalls schnell ausbreiten.
- Knollenfäule: Die Knollen werden von innen heraus braun und weich. Dies ist oft erst nach der Ernte sichtbar.
Präventive Maßnahmen, die unabhängig vom Auftreten von Krautfäule in der Umgebung sinnvoll sind, umfassen:
- Sortenwahl: Resistentere Kartoffelsorten können das Risiko eines Befalls verringern. Informieren Sie sich beim Saatgut-Händler über geeignete Sorten für Ihre Region.
- Feldhygiene: Entfernen Sie befallene Pflanzenreste gründlich vom Feld, um den Pilzbefall im kommenden Jahr zu reduzieren.
- Gute Belüftung: Ein ausreichender Abstand zwischen den Kartoffelpflanzen fördert die Belüftung und reduziert die Luftfeuchtigkeit.
- Bewässerung: Vermeiden Sie übermäßige Bewässerung, die zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit führt.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Beobachtung des Wetters und der benachbarten Anbauflächen ist entscheidend. Eine frühzeitige Erkennung und gezielte Maßnahmen sind effektiver als eine vorbeugend flächendeckende Behandlung mit Chemikalien. Bei Verdacht auf Krautfäule sollte man sich an einen Pflanzenexperten oder eine landwirtschaftliche Beratungsstelle wenden.
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