Wohin zeigt der Kompass am Nordpol?

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Am geografischen Nordpol verliert der Kompass seine übliche Funktion. Da der geografische Nordpol der einzige Punkt ist, von dem aus man sich nur in Richtung Süden bewegen kann, zeigt die Kompassnadel in diese Richtung. Genauer gesagt weist sie entlang des 112,4. westlichen Längengrads zum magnetischen Nordpol, der sich derzeit bei etwa 82 Grad nördlicher Breite befindet, wo Kompasse normalerweise ausgerichtet sind.

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Wohin zeigt der Kompass am Nordpol? Ein Rätsel der magnetischen Navigation

Am geografischen Nordpol, dem Punkt, an dem die Erdachse die Erdoberfläche durchstößt, begegnet man einem faszinierenden Phänomen: Der Kompass verliert seine gewohnte Zuverlässigkeit. Die Frage, wohin die Nadel zeigt, ist nicht so einfach zu beantworten wie man zunächst vermuten könnte. Es ist nicht einfach “irgendwo”.

Die Funktionsweise eines Kompasses beruht auf der Ausrichtung seiner magnetischen Nadel entlang des Erdmagnetfeldes. Dieses Feld ist jedoch nicht perfekt symmetrisch und der magnetische Nordpol liegt nicht mit dem geografischen Nordpol überein. Er befindet sich stattdessen in ständiger Bewegung und liegt derzeit in der kanadischen Arktis, deutlich südlich des geografischen Nordpols.

Am geografischen Nordpol selbst gibt es keine “Nordrichtung” im herkömmlichen Sinne. Alle Richtungen zeigen nach Süden. Daher würde man erwarten, dass die Kompassnadel einfach nach Süden zeigt. Das stimmt prinzipiell, doch die Realität ist etwas komplexer.

Die Kompassnadel wird zwar von der Gesamtheit des Erdmagnetfelds beeinflusst, sie reagiert aber besonders stark auf die stärksten Feldlinien. Am geografischen Nordpol ist die Stärke des Erdmagnetfelds jedoch vergleichsweise schwach und die Feldlinien sind stark verzerrt. Die Nadel wird daher nicht einfach stabil auf “Süd” ausgerichtet sein, sondern eher unstet umherschwingen. Sie wird sich entlang der stärksten Feldlinien, die zum magnetischen Nordpol führen, ausrichten, und da dieser sich in einer gewissen Entfernung südlich befindet, wird die Nadel grob in Richtung des magnetischen Nordpols zeigen. Dieser liegt, wie bereits erwähnt, derzeit bei etwa 82 Grad nördlicher Breite und ca. 112,4 Grad westlicher Länge.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Am geografischen Nordpol zeigt die Kompassnadel zwar prinzipiell in Richtung Süden, jedoch nicht präzise. Die Ungenauigkeit entsteht durch die schwache Feldstärke und die Verzerrung des Erdmagnetfeldes am geografischen Pol. Die Nadel wird eher unruhig umherpendeln und sich letztendlich in grober Richtung des magnetischen Nordpols ausrichten, welcher sich in beträchtlicher Entfernung südlich befindet. Das Verhalten des Kompasses am geografischen Nordpol verdeutlicht die Komplexität des Erdmagnetfelds und seine nicht perfekte Übereinstimmung mit der geografischen Nord-Süd-Achse.

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