Wo ist der größte Tidenhub der Welt?

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Die Bay of Fundy an der nordamerikanischen Atlantikküste verzeichnet den größten Tidenhub weltweit. Mit beeindruckenden 13 Metern bei normalem Hochwasser und sogar 16 Metern bei Springflut übertrifft sie deutlich die 11 Meter der Bucht von St. Malo und die minimalen 20 Zentimeter der Ostsee.

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Wo die Gezeiten tanzen: Die Bay of Fundy – Heimat des größten Tidenhubs der Welt

Die Naturgewalten üben eine faszinierende Anziehungskraft aus. Von majestätischen Bergen bis zu tiefen Ozeanen, die Erde hält unzählige Wunder bereit. Eines der beeindruckendsten Beispiele für die Kraft der Gezeiten findet sich an der nordamerikanischen Atlantikküste, genauer gesagt in der Bay of Fundy.

Während viele Küstenregionen den täglichen Wechsel von Ebbe und Flut erleben, ist der Tidenhub in der Bay of Fundy etwas Besonderes. Hier werden die Gezeiten zu einem spektakulären Naturschauspiel, das jährlich Tausende von Besuchern anzieht.

Was macht die Bay of Fundy so einzigartig?

Der Tidenhub, also der vertikale Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser, erreicht in der Bay of Fundy durchschnittlich beeindruckende 13 Meter. Das ist bereits eine beachtliche Zahl, aber bei Springflut, wenn Sonne, Erde und Mond in einer Linie stehen, kann dieser Wert sogar auf unglaubliche 16 Meter ansteigen. Zum Vergleich: Die Bucht von St. Malo, bekannt für ihren starken Tidenhub, erreicht “nur” etwa 11 Meter, während die Ostsee mit gerade einmal 20 Zentimetern kaum spürbare Gezeiten hat.

Dieser extreme Tidenhub ist das Ergebnis einer Kombination aus mehreren Faktoren:

  • Die Form der Bucht: Die Bay of Fundy hat eine lange, trichterförmige Gestalt, die sich zum offenen Atlantik hin verengt. Diese Form wirkt wie ein Resonanzkörper für die Gezeitenwelle, verstärkt sie und konzentriert ihre Energie.
  • Die Resonanzfrequenz: Die natürliche Resonanzfrequenz der Bucht entspricht in etwa der Frequenz der Gezeitenwelle. Dies führt zu einer weiteren Verstärkung des Tidenhubs.
  • Die bathymetrischen Bedingungen: Die Tiefe des Meeresbodens innerhalb der Bucht spielt ebenfalls eine Rolle bei der Art und Weise, wie sich die Gezeitenwelle ausbreitet und verstärkt.

Ein Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer

Der immense Tidenhub der Bay of Fundy hat eine einzigartige Küstenlandschaft geformt. Bei Ebbe werden weitläufige Wattflächen freigelegt, die Heimat einer Vielzahl von Lebewesen sind. Diese Wattflächen sind ein wichtiges Nahrungsgebiet für Zugvögel und bieten Besuchern die Möglichkeit, seltene Meeresbewohner zu beobachten.

Die dramatischen Gezeiten haben auch zu der Entstehung von außergewöhnlichen Felsformationen geführt, wie zum Beispiel den “Hopewell Rocks”. Diese durch die Erosion geformten Felsen stehen bei Flut im Wasser, bei Ebbe können sie jedoch begangen und bestaunt werden.

Die Bay of Fundy bietet zahlreiche Aktivitäten für Naturliebhaber und Abenteurer:

  • Whale Watching: Die reichen Nahrungsgründe der Bucht ziehen Wale an, die hier im Sommer gefahrlos auf Nahrungssuche gehen.
  • Kayaking und Kanufahren: Die abwechslungsreiche Küstenlinie und die starken Gezeitenströme bieten ideale Bedingungen für erfahrene Paddler.
  • Fossilienjagd: Die freigelegten Felsformationen bergen oft versteinerte Zeugnisse der Erdgeschichte.
  • Wandern und Beobachtung der Gezeiten: Entlang der Küste gibt es zahlreiche Wanderwege, die atemberaubende Ausblicke auf die Gezeitenlandschaft bieten.

Fazit

Die Bay of Fundy ist ein außergewöhnlicher Ort, der die unglaubliche Kraft der Natur demonstriert. Der weltweit größte Tidenhub macht diese Region zu einem faszinierenden Reiseziel für alle, die sich von den Wundern unserer Erde begeistern lassen. Ein Besuch der Bay of Fundy ist mehr als nur ein Urlaub – es ist eine unvergessliche Begegnung mit den Gezeiten und der unbändigen Kraft des Ozeans.

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