Wie viele Fische und Garnelen im Aquarium?

Das richtige Maß finden: Wie viele Fische und Garnelen dürfen ins Aquarium?

Die Frage nach der idealen Besatzdichte eines Aquariums ist eine der häufigsten und gleichzeitig komplexesten in der Aquaristik. Eine einfache Antwort gibt es leider nicht, da die Entscheidung von zahlreichen Faktoren abhängt, die sorgfältig berücksichtigt werden müssen, um das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten und ein stabiles Ökosystem im Aquarium zu schaffen.

Die Größe des Aquariums ist entscheidend:

Der offensichtlichste Faktor ist die Größe des Aquariums. Ein größeres Aquarium bietet mehr Schwimmraum für die Fische und Garnelen und ermöglicht eine bessere Verteilung der Abfallprodukte. Eine gängige Faustregel besagt, dass pro Zentimeter Fischlänge (ausgewachsene Größe!) etwa ein Liter Wasser benötigt wird. Diese Regel ist jedoch nur ein grober Richtwert und berücksichtigt nicht die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Arten.

Die Art der Fische und Garnelen spielt eine große Rolle:

Verschiedene Fisch- und Garnelenarten haben unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum. Einige Arten sind sehr aktiv und benötigen viel Schwimmraum, während andere eher ruhig sind und sich gerne in Verstecken aufhalten. Auch das Verhalten untereinander ist wichtig: Sind die Tiere friedlich oder aggressiv? Bilden sie Reviere? Diese Faktoren beeinflussen die benötigte Fläche pro Tier erheblich.

Beispielsweise benötigen Salmler und Bärblinge als Schwarmfische mehr Platz als Welse, die sich hauptsächlich am Boden aufhalten. Garnelen hingegen produzieren weniger Abfallstoffe als Fische und können daher in der Regel in etwas größerer Anzahl gehalten werden. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede: Große Fächergarnelen benötigen mehr Platz als kleine Zwerggarnelen.

Die Filterleistung ist ein Schlüsselfaktor:

Ein leistungsstarker Filter ist unerlässlich, um das Wasser sauber und gesund zu halten. Er entfernt schädliche Abfallprodukte wie Ammoniak und Nitrit, die durch die Ausscheidungen der Fische und Garnelen entstehen. Die Filterleistung muss an die Größe des Aquariums und die Anzahl der Bewohner angepasst sein. Ein überbesetztes Aquarium kann selbst mit einem guten Filter zu Problemen führen, da die biologische Filterung überlastet wird.

Überbesetzung vermeiden – Lieber weniger ist mehr:

Ein überbesetztes Aquarium ist eine tickende Zeitbombe. Die Wasserqualität verschlechtert sich rapide, was zu Stress, Krankheiten und im schlimmsten Fall zum Tod der Tiere führen kann. Zudem leiden die Tiere unter Platzmangel, was ihr natürliches Verhalten einschränkt und Aggressionen fördern kann.

Daher gilt: Lieber weniger Tiere und dafür mehr Platz und eine bessere Wasserqualität. Beobachten Sie Ihre Tiere genau. Zeigen sie Anzeichen von Stress, wie z.B. Apathie, Flossenklemmen oder häufiges Luftschnappen an der Wasseroberfläche, ist dies ein deutliches Zeichen, dass das Aquarium überbesetzt ist oder andere Probleme vorliegen.

Professionelle Beratung ist Gold wert:

Bevor Sie Fische und Garnelen kaufen, sollten Sie sich ausführlich von einem Fachhändler beraten lassen. Er kann Ihnen helfen, die richtigen Arten für Ihr Aquarium auszuwählen und die optimale Besatzdichte zu bestimmen. Bringen Sie am besten die genauen Maße Ihres Aquariums mit und beschreiben Sie, welche Vorstellungen Sie von der Gestaltung haben.

Fazit:

Die Anzahl der Fische und Garnelen, die in ein Aquarium passen, ist eine individuelle Entscheidung, die von vielen Faktoren abhängt. Achten Sie auf die Größe des Aquariums, die Art der Tiere, die Filterleistung und vermeiden Sie Überbesetzung. Eine sorgfältige Planung und die Beratung durch einen Fachhändler sind der Schlüssel zu einem gesunden und harmonischen Aquarium. Nur so können Sie sich lange an Ihren Unterwasserbewohnern erfreuen.