Wie oft verschiebt sich die Erdachse?
Die Erdachse, die imaginäre Linie, um die sich unser Planet dreht, steht nicht still. Sie vollführt eine langsame, aber stetige Taumelbewegung, ähnlich einem Kreisel, der kurz vor dem Umfallen ins Schwanken gerät. Diese Bewegung, bekannt als Präzession, verursacht eine Verschiebung der Erdachse im Raum, wodurch sich der Punkt am Himmel, auf den sie zeigt (der Himmelsnordpol), verändert. Ein vollständiger Präzessionszyklus dauert etwa 26.000 Jahre. Innerhalb dieses Zyklus wandert der Himmelsnordpol durch verschiedene Sternbilder, derzeit befindet er sich in der Nähe des Polarsterns.
Neben der Präzession gibt es noch eine weitere, subtilere Bewegung der Erdachse, die als Nutation bezeichnet wird. Diese “Nickbewegung” wird durch die Gravitationskräfte von Mond und Sonne verursacht und überlagert die Präzession mit kürzeren Perioden, primär einem Zyklus von 18,6 Jahren. Die Nutation führt zu kleinen, periodischen Schwankungen der Erdachsenneigung um den Mittelwert von 23,5 Grad. Diese Schwankungen betragen nur wenige Bogensekunden und haben einen vergleichsweise geringen Einfluss auf die Jahreszeiten.
Die genannte Schwankung der Schiefe der Ekliptik von 23,5 Grad, die über einen Zeitraum von 41.000 Jahren zwischen ca. 22,1 und 24,5 Grad variiert, ist ein weiterer, unabhängiger Zyklus. Diese langsame Veränderung der Neigung beeinflusst die Intensität der Jahreszeiten. Eine größere Neigung führt zu stärkeren Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erdachse sich auf verschiedene Weisen und in unterschiedlichen Zeiträumen verschiebt:
- Präzession: Änderung der Ausrichtung der Erdachse im Raum, Zyklus von ca. 26.000 Jahren.
- Nutation: “Nickbewegung” der Erdachse, primärer Zyklus von 18,6 Jahren.
- Änderung der Schiefe der Ekliptik: Schwankung der Neigung der Erdachse, Zyklus von 41.000 Jahren.
Diese komplexen Bewegungen der Erdachse sind wichtige Faktoren im Klimageschehen unseres Planeten und werden intensiv erforscht, um langfristige Klimaveränderungen besser verstehen und vorhersagen zu können. Die aktuelle Konstellation dieser Zyklen trägt maßgeblich zum gegenwärtigen Klima bei und wird auch in Zukunft die klimatischen Bedingungen auf der Erde beeinflussen.
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