Wie hoch ist die Erdgeschwindigkeit am Äquator?

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Die Rotation der Erde sorgt für beachtliche Geschwindigkeiten. Während wir in Mitteleuropa mit rund 1350 km/h unterwegs sind, sausen wir am Äquator mit etwa 1650 km/h durch den Raum. Dieser Unterschied entsteht durch den größeren Umfang der Erde an ihrem breitesten Punkt.

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Mit 1670 km/h um die Erde: Die wahre Geschwindigkeit am Äquator

Die Erde dreht sich. Diese Selbstverständlichkeit verbirgt eine beeindruckende Tatsache: Wir alle befinden uns in einem permanenten, rasanten Flug um die eigene Achse. Doch diese Geschwindigkeit ist nicht überall gleich. Während wir in gemäßigten Breiten wie Mitteleuropa mit beachtlichen Geschwindigkeiten unterwegs sind, erreicht die Erdrotation am Äquator ihren absoluten Höhepunkt. Aber wie schnell ist das eigentlich?

Die häufig genannte Zahl von etwa 1650 km/h ist eine gute Näherung, jedoch eine Vereinfachung. Um die tatsächliche Geschwindigkeit präzise zu berechnen, müssen wir einige Faktoren berücksichtigen. Die Erde ist keine perfekte Kugel, sondern ein abgeplattetes Sphäroid – sie ist am Äquator etwas dicker als an den Polen. Der Umfang am Äquator beträgt etwa 40.075 Kilometer.

Um die Geschwindigkeit zu berechnen, teilen wir den Umfang durch die Rotationsdauer der Erde. Die Erde benötigt für eine vollständige Rotation rund 23 Stunden, 56 Minuten und 4 Sekunden, also etwa 86164 Sekunden (einen siderischen Tag). Diese etwas kürzere Zeit als ein Sonnentag (24 Stunden) ist wichtig, da sie die tatsächliche Rotationsgeschwindigkeit widerspiegelt.

Die Rechnung sieht dann so aus: 40.075 km / 86164 s ≈ 0,465 km/s. Um diese Geschwindigkeit in km/h umzurechnen, multiplizieren wir mit 3600 (Sekunden pro Stunde): 0,465 km/s * 3600 s/h ≈ 1674 km/h.

Diese Geschwindigkeit von etwa 1674 km/h am Äquator stellt eine beachtliche Leistung dar. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Geschwindigkeit nur in Bezug auf das Erdzentrum gilt. Wir fühlen diese Geschwindigkeit nicht, da wir uns zusammen mit der Erde, der Atmosphäre und allem anderen auf ihrer Oberfläche mit derselben Geschwindigkeit bewegen. Die Trägheit hält uns fest.

Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Äquator und höheren Breiten ist signifikant. Je näher man den Polen kommt, desto kleiner wird der Kreis, den man in 24 Stunden zurücklegt, und desto geringer ist die Rotationsgeschwindigkeit. An den Polen selbst beträgt die Geschwindigkeit natürlich 0 km/h. Diese Geschwindigkeitsunterschiede spielen zum Beispiel bei der Berechnung von Satellitenbahnen oder bei Wetterphänomenen eine wichtige Rolle.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Am Äquator rast man mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 1674 km/h um die Erdachse – ein beeindruckender Beweis für die Dynamik unseres Planeten.