Welche Sternbilder sind immer zu sehen?

18 Sicht

Am Sternenhimmel unserer Breiten gibt es treue Begleiter: die zirkumpolaren Sternbilder. Großer und Kleiner Bär, Cassiopeia, Cepheus sowie Luchs, Giraffe und Eidechse ziehen unermüdlich ihre Kreise. Sie tauchen niemals unter dem Horizont ab und sind somit zu jeder Jahreszeit am Nachthimmel sichtbar – ein beständiger Anblick in der wechselnden Sternenpracht.

Kommentar 0 mag

Die ewigen Wanderer am Nachthimmel: Zirkumpolare Sternbilder

Manche Sternbilder sind uns treue Begleiter, die jede Nacht aufs Neue ihre Kreise am Himmel ziehen. Sie verschwinden nie unter dem Horizont und bieten einen beständigen Anblick inmitten des dynamischen Schauspiels der Sterne. Diese sogenannten zirkumpolaren Sternbilder sind je nach geographischer Breite unterschiedlich. In Mitteleuropa, etwa auf dem 50. Breitengrad, gehören folgende Sternbilder dazu:

  • Großer Bär (Ursa Major): Mit seiner markanten Form des Großen Wagens ist er wohl das bekannteste zirkumpolare Sternbild. Er dient oft als Wegweiser zu anderen Sternen und Sternbildern, wie zum Beispiel dem Polarstern.
  • Kleiner Bär (Ursa Minor): Am Ende seiner Deichsel befindet sich der Polarstern, der nahezu exakt die Nordrichtung markiert. Der Kleine Bär ist weniger auffällig als sein großer Bruder, aber dennoch ein wichtiger Orientierungspunkt.
  • Cassiopeia: Dieses Sternbild ähnelt einem “W” und ist leicht am Himmel zu finden. Es liegt gegenüber dem Großen Bären und “umkreist” gleichsam den Polarstern.
  • Cepheus: Benannt nach dem mythischen König Kepheus, ist dieses Sternbild weniger prägnant als die anderen. Es liegt zwischen Cassiopeia und dem Kleinen Bären und besteht aus eher lichtschwachen Sternen.
  • Drache (Draco): Ein langgezogenes Sternbild, das sich zwischen Großem und Kleinem Bären hindurchwindet. Sein Kopf ist relativ einfach zu erkennen, während der lange Schwanz sich über einen großen Bereich des Himmels erstreckt.
  • Luchs (Lynx): Ein eher unscheinbares Sternbild, das aus lichtschwachen Sternen besteht und zwischen dem Großen Bären und den Zwillingen liegt. Es erfordert gute Beobachtungsbedingungen und etwas Übung, um es zu identifizieren.
  • Giraffe (Camelopardalis): Ähnlich wie der Luchs ist die Giraffe ein unauffälliges Sternbild mit lichtschwachen Sternen. Es befindet sich zwischen Cassiopeia und dem Großen Bären.
  • Eidechse (Lacerta): Ein kleines, unscheinbares Sternbild, das sich zwischen Cassiopeia und dem Schwan (Cygnus) befindet.

Die Zirkumpolarität dieser Sternbilder hängt von der geographischen Breite des Beobachters ab. Je weiter nördlich man sich befindet, desto größer ist der Bereich des Himmels, der zirkumpolar ist. Am Nordpol sind alle Sternbilder nördlich des Himmelsäquators zirkumpolar, während am Äquator keine Sternbilder zirkumpolar sind.

Die Beobachtung dieser ewigen Wanderer bietet nicht nur eine faszinierende Möglichkeit, den Nachthimmel zu erkunden, sondern auch ein Gefühl von Beständigkeit inmitten der stetigen Veränderungen des Kosmos. Sie sind Ankerpunkte am Firmament, die uns helfen, uns im unendlichen Raum zu orientieren.

#Himmelskörper #Sternbilder #Zirkumpolare Sterne