Welche Arten von Halos gibt es?
Himmlische Lichterscheinungen, wie Zirkumzenitalbögen und Zirkumhorizontalbögen, faszinieren durch ihre Farbenpracht. Nebensonnen und Lichtsäulen ergänzen dieses Schauspiel, wobei die Sichtbarkeit von Faktoren wie Sonnenhöhe und atmosphärischen Bedingungen abhängt. Ein seltener Anblick, der unvergessliche Momente schenkt.
Die faszinierende Welt der Halos: Mehr als nur ein Lichtring um die Sonne
Die Aussage “Es gibt einen Halo um die Sonne” ist stark vereinfachend. Tatsächlich offenbart sich hinter diesem Phänomen eine erstaunliche Vielfalt atmosphärischer Lichterscheinungen, die weit über den einfachen, kreisrunden Lichtring hinausgehen. Diese “Halos” entstehen durch die Brechung und Reflexion von Sonnen- oder Mondlicht an Eiskristallen in der Atmosphäre, hauptsächlich in Cirruswolken in großer Höhe. Die Form und die Farbenpracht des Halos hängen dabei stark von der Form, der Ausrichtung und der Größe dieser Eiskristalle ab. Wir wollen einige der bemerkenswertesten Vertreter dieser himmlischen Lichtspiele genauer beleuchten:
1. Der 22°-Halo: Dies ist der wohl bekannteste Halo-Typ. Ein ringförmiger, meist schwach ausgeprägter Schleier um Sonne oder Mond mit einem Radius von etwa 22°. Er entsteht durch die Brechung des Lichtes an hexagonalen Eiskristallen, die zufällig in der Luft orientiert sind. Die Farben sind oft schwach und zeigen ein rötliches Inneres und ein bläuliches Äußeres.
2. Der 46°-Halo: Seltener als der 22°-Halo, aber ebenso beeindruckend, zeigt sich dieser Halo mit einem Radius von ca. 46°. Auch er resultiert aus Lichtbrechung an hexagonalen Eiskristallen, jedoch unter einem anderen Brechungswinkel. Die Farben sind hier oft noch schwächer ausgeprägt als beim 22°-Halo.
3. Nebensonnen (Parhelia): Diese hellen Flecken erscheinen links und rechts neben der Sonne, in etwa im gleichen Höhenwinkel wie die Sonne selbst. Sie entstehen durch die Brechung des Sonnenlichts an säulenförmigen Eiskristallen, die in horizontaler Lage schweben. Ihre Farben sind oft intensiv und zeigen ein deutliches Rot auf der Innenseite und Blau auf der Außenseite.
4. Zirkumzenitalbogen: Dieser leuchtende Bogen, oft mit intensiv brillanten Farben, befindet sich oberhalb der Sonne in einem hohen Höhenwinkel. Er ähnelt einem umgekehrten Regenbogen und entsteht durch die Brechung an hexagonalen Eiskristallen, die mit ihrer Basis nach unten ausgerichtet sind. Die Farben sind meist kräftiger und satter als beim 22°-Halo.
5. Zirkumhorizontalbogen (Feuerregenbogen): Ein außergewöhnlich spektakuläres Phänomen! Dieser horizontale, farbige Bogen erscheint parallel zum Horizont und unterhalb der Sonne. Seine Entstehung erfordert eine sehr spezielle Ausrichtung der hexagonalen Eiskristallen und eine Sonnenhöhe von mindestens 58°. Die Farben sind oft intensiv und leuchtend, erinnern an einen Regenbogen, jedoch in horizontaler Ausrichtung.
6. Lichtsäulen: Diese vertikalen Lichtsäulen erstrecken sich nach oben oder unten von der Sonne oder dem Mond. Sie entstehen durch die Reflexion des Lichtes an flachliegenden Eiskristallen, die sich in der unteren Atmosphäre befinden, oft in Bodennähe. Sie erscheinen besonders eindrucksvoll bei Sonnenauf- oder -untergang.
Die hier beschriebenen Halo-Arten sind nur ein Auszug der vielen möglichen Erscheinungsformen. Die Interaktion verschiedener Eiskristalltypen und -orientierungen kann zu komplexen und seltenen Halo-Kombinationen führen, die selbst erfahrene Meteorologen immer wieder aufs Neue faszinieren. Die Beobachtung dieser Phänomene erfordert Aufmerksamkeit, ein waches Auge und ein wenig Glück, denn die Sichtbarkeit der Halos ist stark von atmosphärischen Bedingungen und der Sonnenhöhe abhängig. Jedoch belohnt der Anblick dieser himmlischen Lichtspiele mit unvergesslichen Momenten und einem beeindruckenden Schauspiel der Natur.
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