Was machen Astronauten mit schmutziger Kleidung?

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Auf der Internationalen Raumstation herrscht Kleiderordnung: Weniger ist mehr. Da Waschmaschinen fehlen, ist das Gepäckvolumen auf zwei Koffer beschränkt. Astronauten maximieren die Nutzung ihrer Kleidung, Unterwäsche inklusive, bis zu einer Woche. Danach findet die schmutzige Wäsche ein feuriges Ende – sie wird in Raumschiffen zur Verglühung in der Erdatmosphäre entsorgt.

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Was passiert mit der schmutzigen Wäsche im Weltraum? Eine Reise von der ISS zur feurigen Entsorgung

Die Internationale Raumstation (ISS) ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und ein faszinierender Außenposten der Menschheit im Weltraum. Doch das Leben dort oben ist alles andere als luxuriös. Selbst simple Alltagsdinge, wie beispielsweise das Waschen von Kleidung, werden zu einer logistischen Herausforderung. Was also passiert mit der schmutzigen Wäsche der Astronauten?

Auf der ISS herrscht eine strenge Kleiderordnung, die vor allem eines betont: Minimalismus. Jedes Gramm zählt, und der Platz ist begrenzt. Astronauten dürfen lediglich zwei Koffer mit persönlichem Gepäck mitnehmen. Das bedeutet, dass sorgfältige Planung und Effizienz oberste Priorität haben.

Weniger ist mehr: Die sparsame Nutzung von Kleidung

Da Waschmaschinen auf der ISS Fehlanzeige sind, müssen die Astronauten mit dem auskommen, was sie haben. Unterwäsche wird beispielsweise bis zu einer Woche getragen, bevor sie als “schmutzig” gilt. Dies mag für manche unvorstellbar klingen, aber es ist die Realität im Weltraum. Die Kleidung ist speziell dafür ausgelegt, so lange wie möglich frisch zu bleiben, beispielsweise durch antibakterielle Beschichtungen.

Das feurige Ende: Entsorgung in der Erdatmosphäre

Nachdem die Kleidung ihren Dienst getan hat, steht die Frage der Entsorgung im Raum. Einfach aus dem Fenster werfen ist keine Option, da dies Weltraumschrott erzeugen würde. Stattdessen findet die schmutzige Wäsche ein spektakuläres, wenn auch unspektakuläres Ende: Sie wird in Raumschiffen verpackt und zur Verglühung in die Erdatmosphäre geschickt.

Konkret bedeutet das, dass die schmutzige Kleidung zusammen mit anderem Müll in unbemannten Raumtransportern verstaut wird, die dann gezielt zum Wiedereintritt in die Erdatmosphäre gesteuert werden. Die Reibung mit der Atmosphäre erzeugt immense Hitze, wodurch die Raumtransporter und ihre Ladung, einschließlich der schmutzigen Wäsche, vollständig verglühen.

Warum keine Waschmaschine im Weltraum?

Die Frage liegt natürlich auf der Hand: Warum keine Waschmaschine ins All schicken? Die Antwort liegt in einer Kombination aus technischen und logistischen Gründen.

  • Gewicht und Volumen: Waschmaschinen sind relativ schwer und sperrig. Der Transport ins All ist teuer und begrenzt.
  • Wasserverbrauch: Waschmaschinen benötigen große Mengen Wasser. Wasser ist im Weltraum eine kostbare Ressource.
  • Komplexität: Eine Waschmaschine für den Weltraum müsste extrem zuverlässig sein und würde komplizierte Wartungsarbeiten erfordern.

Die Zukunft der Wäsche im Weltraum

Die derzeitige Lösung, die Wäsche zu verbrennen, ist zwar pragmatisch, aber nicht ideal. Es gibt Bemühungen, nachhaltigere Lösungen für die Zukunft zu finden. Denkbar wären:

  • Recycling: Technologien, die Kleidung vor Ort aufbereiten und wiederverwendbar machen.
  • Verbesserte Materialien: Die Entwicklung von Stoffen, die länger sauber bleiben und weniger Geruch entwickeln.
  • Mini-Waschmaschinen: Die Entwicklung kompakter, wassersparender Waschmaschinen speziell für den Weltraum.

Bis diese Innovationen Realität werden, werden Astronauten weiterhin ihre Kleidung sparsam nutzen und auf das feurige Ende ihrer schmutzigen Wäsche vertrauen. Es ist ein kleiner, aber faszinierender Aspekt des Lebens im Weltraum, der uns daran erinnert, wie anspruchsvoll und innovativ die menschliche Erforschung des Weltraums wirklich ist.

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