Was ist der Unterschied zwischen Bodden und Achterwasser?

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Küstennahe Lagunen, wie die Bodden der Ostsee, zeichnen sich durch geringeren Salzgehalt, ruhiges Wasser und hohe Nährstoffkonzentrationen aus. Im Gegensatz zum offenen Meer bieten sie ein einzigartiges, nährstoffreiches Ökosystem mit flachem, oft sandigem Grund.
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Bodden und Achterwasser: Unterscheidung zweier Küstenlagunen

An den Küsten der Ostsee sind zwei einzigartige Gewässertypen anzutreffen: Bodden und Achterwasser. Beide weisen eine Reihe ähnlicher Merkmale auf, unterscheiden sich aber in einigen entscheidenden Aspekten.

Definition und Lage

  • Bodden: Küstennahe Lagunen, die durch Landzungen oder Inseln vom offenen Meer abgetrennt sind. Sie kommen typischerweise an der deutschen und polnischen Ostseeküste vor.
  • Achterwasser: Lagunen, die hinter Nehrungen liegen, langen, schmalen Sandbänken, die parallel zur Küste verlaufen. Sie sind auf der Insel Usedom und dem Darß anzutreffen.

Salzgehalt

  • Bodden haben einen geringeren Salzgehalt als das offene Meer, da sie durch Süßwasserzufuhr von Flüssen und Grundwasser beeinflusst werden.
  • Achterwasser haben aufgrund ihrer Abschottung vom Meer einen noch niedrigeren Salzgehalt und können sogar Süßwasserlagunen sein.

Wasserbewegung

  • Die Wasserbewegung in Bodden ist aufgrund ihrer Verbindung zum Meer stärker.
  • Achterwasser sind ruhiger, da sie durch Nehrungen vor Wind und Wellen geschützt sind.

Nährstoffgehalt

  • Bodden und Achterwasser haben einen hohen Nährstoffgehalt, der sie zu produktiven Ökosystemen für Flora und Fauna macht.

Biodiversität

  • Die unterschiedlichen Salzgehalte und Wasserbedingungen in Bodden und Achterwasser führen zu unterschiedlichen Artenzusammensetzungen.
  • Bodden beherbergen eine vielfältige Mischung aus marinen und Süßwasserarten, während Achterwasser tendenziell mehr Süßwasserarten aufweisen.

Ökologische Bedeutung

  • Bodden und Achterwasser sind wichtige Lebensräume für Fische, Vögel und andere Wildtiere.
  • Sie bieten Laich- und Aufzuchtgebiete für viele Arten und tragen zur Aufrechterhaltung des regionalen Nahrungsnetzes bei.
  • Ihre flachen Gewässer und sandigen Gründe machen sie zu beliebten Erholungsgebieten für Wassersport und Angeln.

Fazit

Bodden und Achterwasser unterscheiden sich zwar in Salzgehalt, Wasserbewegung und Lage, haben aber beide einen einzigartigen ökologischen Wert und tragen zur Küstenvielfalt der Ostsee bei. Ihre unterschiedlichen Merkmale schaffen verschiedene Lebensräume, die eine reiche Artenvielfalt unterstützen und ökologische Funktionen erfüllen, die für das gesamte Ökosystem unerlässlich sind.