Warum ist es nicht möglich, mit einem Flugzeug ins Weltall zu fliegen?

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Flugzeuge benötigen Auftrieb durch Luftströmung. Jenseits von etwa 80 Kilometern Höhe ist die Atmosphäre extrem dünn. Der fehlende Luftwiderstand verhindert manövrierfähiges Fliegen. Ein Übergang in den Weltraum erfordert daher alternative Antriebsmethoden.

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Warum Flugzeuge im Weltall scheitern: Ein Kampf gegen die fehlende Luft

Der Traum vom Flug ins Weltall ist so alt wie die Luftfahrt selbst. Die Vorstellung, einfach in ein Flugzeug zu steigen und die Sterne zu erreichen, ist faszinierend. Doch die Realität sieht anders aus. Warum ist es also unmöglich, mit einem herkömmlichen Flugzeug in den Weltraum zu fliegen? Die Antwort liegt in der fundamentalen Funktionsweise von Flugzeugen und den extremen Bedingungen des Weltraums.

Das Geheimnis des Fliegens auf der Erde liegt im Auftrieb. Flugzeuge nutzen ihre Flügel, um die Luftströmung so zu lenken, dass ein Druckunterschied entsteht. Unter den Flügeln herrscht ein höherer Druck als über den Flügeln, wodurch das Flugzeug nach oben gedrückt wird – es entsteht Auftrieb. Dieser Auftrieb überwindet die Schwerkraft und ermöglicht das Fliegen.

Doch was passiert, wenn die Luft dünner wird? Hier liegt das Problem. Je höher man aufsteigt, desto geringer wird die Dichte der Atmosphäre. Ab einer bestimmten Höhe, etwa 80 Kilometer über der Erdoberfläche, befindet sich die sogenannte Kármán-Linie, die oft als Grenze zum Weltraum definiert wird. Jenseits dieser Linie ist die Atmosphäre so extrem dünn, dass sie praktisch nicht mehr vorhanden ist.

Der fehlende Luftwiderstand hat verheerende Konsequenzen für Flugzeuge:

  • Verlust des Auftriebs: Ohne ausreichende Luftströmung können die Flügel keinen Druckunterschied erzeugen. Der Auftrieb geht verloren und das Flugzeug kann sich nicht mehr in der Luft halten. Es würde abstürzen.
  • Verlust der Steuerbarkeit: Die Ruder und Klappen eines Flugzeugs funktionieren, indem sie die Luftströmung beeinflussen. In der extrem dünnen Atmosphäre des Weltraums sind diese Steuerungselemente wirkungslos. Das Flugzeug wäre nicht mehr manövrierfähig.

Alternative Antriebsmethoden sind gefragt:

Um den Weltraum zu erreichen, sind daher alternative Antriebsmethoden erforderlich, die unabhängig von der Luftströmung funktionieren. Hier kommen Raketen ins Spiel. Raketen erzeugen Schub, indem sie Treibstoff verbrennen und die entstehenden Gase mit hoher Geschwindigkeit ausstoßen. Dieser Schub wirkt nach dem Prinzip der Reaktionskraft und ermöglicht es der Rakete, sich gegen die Schwerkraft der Erde abzustoßen und in den Weltraum zu fliegen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Flugzeuge sind auf die Luftströmung angewiesen, um Auftrieb und Steuerbarkeit zu gewährleisten. Jenseits der Kármán-Linie ist die Atmosphäre jedoch so dünn, dass diese Mechanismen versagen. Der Übergang in den Weltraum erfordert daher den Einsatz von Raketen, die unabhängig von der Luftströmung funktionieren.

Die Entwicklung von Raumflugzeugen, die sowohl die Eigenschaften eines Flugzeugs als auch einer Rakete vereinen, ist ein spannendes Forschungsfeld. Diese Hybridfahrzeuge könnten eines Tages den Zugang zum Weltraum revolutionieren, indem sie einen kostengünstigeren und flexibleren Weg dorthin ermöglichen. Bis dahin aber bleiben Raketen die einzige Möglichkeit, die unendlichen Weiten des Weltraums zu erreichen.