Wann merkt man, dass die Tage wieder kürzer werden?

16 Sicht
Ab Ende Juni, nach der Sommersonnenwende, verkürzen sich die Tage wieder spürbar. Anfangs minimal, wenige Minuten pro Tag, doch ab Mitte Juli bemerkt man abends das früher einsetzende Dunkel deutlich. Im August verstärkt sich dieser Eindruck, wenn die Abenddämmerung merklich früher einbricht.
Kommentar 0 mag

Der schleichende Abschied vom Sommer: Wann wir die kürzer werdenden Tage bemerken

Der Sommer – eine Zeit der Unbeschwertheit, langer Abende und strahlender Sonne. Doch wie jede Jahreszeit ist auch der Sommer endlich. Unmerklich, fast schon heimlich, beginnt er sich zurückzuziehen, und wir bemerken, wie die Tage kürzer werden. Aber wann genau setzt dieser Prozess ein und ab wann wird er für uns spürbar?

Rein kalendarisch beginnt die Verkürzung der Tage direkt nach der Sommersonnenwende, die in der Regel am 20. oder 21. Juni stattfindet. An diesem Tag erreicht die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel und wir erleben den längsten Tag des Jahres. Ab diesem Zeitpunkt kehrt sich die Entwicklung um, und die Tage werden wieder kürzer.

Anfangs vollzieht sich diese Veränderung jedoch so subtil, dass wir sie kaum wahrnehmen. Die Tageslänge nimmt nur um wenige Minuten pro Tag ab. Diese minimale Differenz entgeht den meisten von uns im Trubel des Alltags. Wir sind gefangen im Sommerrausch, genießen die Wärme und das Licht und schenken der schwindenden Tageslänge keine Beachtung.

Doch mit dem Fortschreiten des Julis, etwa ab Mitte des Monats, ändert sich das. Die Verkürzung der Tage wird nun deutlicher spürbar. Abends wird es früher dunkel, die Dämmerung setzt merklich früher ein. Wir bemerken, dass die Abende nicht mehr ganz so endlos sind wie noch vor wenigen Wochen. Die Aktivitäten im Freien müssen früher beendet werden, und wir greifen wieder öfter zur künstlichen Beleuchtung.

Der August verstärkt diesen Eindruck nochmals. Die Tage werden nun rasch kürzer, und die Abenddämmerung bricht spürbar früher ein. Wir bemerken, dass die Sonne bereits am Nachmittag tiefer steht und die Schatten länger werden. Die sommerliche Leichtigkeit weicht langsam einer gewissen Melancholie, denn wir wissen, dass der Herbst nicht mehr fern ist.

Warum bemerken wir die Veränderung nicht sofort nach der Sommersonnenwende? Das liegt vor allem daran, dass unsere Wahrnehmung sich anpasst. Solange die Tage noch relativ lang sind und das Wetter angenehm warm, blenden wir die minimale Verkürzung einfach aus. Erst wenn die Veränderung deutlicher wird und sich auf unsere Gewohnheiten auswirkt, wird sie uns bewusst.

Darüber hinaus spielt auch die psychologische Komponente eine Rolle. Wir klammern uns an den Sommer, wollen ihn so lange wie möglich festhalten. Die Erkenntnis, dass die Tage kürzer werden, erinnert uns an den bevorstehenden Herbst und Winter, und diese Vorstellung ist für viele Menschen wenig verlockend.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir die kürzer werdenden Tage ab Ende Juni zwar kalendarisch beginnen, aber erst ab Mitte Juli, verstärkt im August, wirklich spürbar wahrnehmen. Es ist ein schleichender Abschied vom Sommer, der uns allmählich bewusst wird und uns auf die kommende Jahreszeit vorbereitet. Die Kunst besteht darin, auch die Schönheit des Herbstes und Winters zu erkennen und die dunkleren Tage mit Gemütlichkeit und innerem Licht zu füllen.